Ratingen: Treffpunkt mitten im Leben

Im Info Treffpunkt West wird Integration gelebt. Die Zahl der Besucher steigt.

Ratingen. Mitten im Leben - so lautet das Motto vom Info Treffpunkt West am Maximilian-Kolbe-Platz. Hier finden vor allem Bürger mit Migrationshintergrund nicht nur Beratung und Hilfe. Sie können auch selbst Ideen einbringen oder sich einfach mit ihren Nachbarn treffen.

Integration und Miteinander waren die Ziele, als der Info Treffpunkt West im letzten Frühjahr eröffnet wurde. Die Resonanz ist enorm. "Wir haben zwar keine offiziellen Zahlen, aber laut unseren Zähllisten erreichen wir jeden achten Einwohner von Ratingen West mit unserem Angebot", erklärt Vadim Khmelnytskyy von der Beratungsstelle. Am Samstag veranstaltete der Info Treffpunkt ein Herbstfest - die Gelegenheit für die einzelnen Gruppen, sich vorzustellen. Bei Kaffee und Kuchen bewiesen vor allem die Musik- und Tanzgruppen ihr Können, außerdem konnten sich die Gäste über das breite Beratungsangebot informieren.

"Seit unserer Eröffnung im letzten Jahr sind wir natürlich stark gewachsen, und wir versuchen unser Angebot an die Anforderungen anzupassen", so Vadim Khmelnytskyy. Die Arbeit des Info Treffpunkts besteht aus einem breiten Angebot an Freizeitaktivitäten wie zum Beispiel Tanz- und Musikgruppen, Sportangeboten oder auch Nachhilfe. Dazu kommen Frauen- oder Kindergruppen, in denen der Kontakt untereinander gepflegt wird.

"Wir haben zum Beispiel eine Gruppe, in der deutsche Zeitungen gelesen und diskutiert werden", erzählt Khmelnytskyy. So werden nicht nur die Sprachkenntnisse deutlich verbessert. Die Menschen lernen auch viel über ihre neue Heimat.

Neben diesen Gruppen ist aber Beratung der Schwerpunkt bei der Arbeit im Info Treffpunkt. Die reicht von der Migrations-Erstberatung bis hin zur Schuldner- und Suchtberatung. Jeden Dienstag findet der Jugendtreff statt, in dem sich Jugendliche über ihre Berufsauswahl, Qualifikationen und Möglichkeiten austauschen können. Auch Alleinerziehende sind in der Beratungsstelle richtig. "Wir versuchen, auf die Menschen einzugehen und möglichst viele zu erreichen", erklärt Khmelnytskyy.

Um die Kommunikation und Akzeptanz zu erleichtern, arbeiten beim Info Treffpunkt unter anderem vier Frauen, die selbst einen Migrationshintergrund haben und Russisch, Arabisch oder Türkisch sprechen. Das erleichtert vor allem den Zugang zu vielen muslimischen Frauen, die sonst kaum zu erreichen sind.