Realschule verabschiedet Absolventen mit einem musikalischem Programm
Schulleiter Frieder Winterberg sprach auch Probleme des vergangenen Schuljahres an.
Wülfrath. Mit einem großen Festakt im Paul-Ludowigs-Haus wurden 76 Absolventen der Theodor Heuss Realschule verabschiedet. „Es ist Tradition bei uns, nicht nur die Zeugnisse zu überreichen, sondern mit einem Programm zur Kultur in der Stadt beizutragen“, erklärte Schulleiter Frieder Winterberg. So gab musikalisch-künstlerische Darbietungen, bevor Winterberg seine Abschlussrede hielt und die Zeugnisse aushändigte.
Zu Anfang spielte die Schulband „Wait At The Bus Stop“ einen rockigen Opener, um Klassenlehrer Hartmut Fiebig den Weg für die Begrüßung zu bereiten. Fiebig erinnerte daran, dass jeder einzelne Schüler sich sechs, sieben oder acht Jahre an der Realschule „abgeplagt“ habe, was einer Gesamt-Stundenzahl von 6000, 7000 oder 8000 Schulstunden entspreche. Markus Leike, neuer Vorsitzender des Fördervereins, überbrachte seine Glückwünsche und erinnerte daran, dass das Lernen niemals aufhöre. Das Abschlusszeugnis sei vielmehr eine Eintrittskarte für den weiteren Lebensweg.
Die Wahlpflichtkurse 6 und 7 zeigten musikalisch-künstlerische Performances, stellten symbolisch Zukunftsängste und Entscheidungswege dar oder erzeugten Rhythmen mit Besen, Koffer und Triangel. Im Namen der Stadt Wülfrath gratulierte der stellvertretende Bürgermeister Andreas Seidler. „Ich habe der Bürgermeisterin heute freigegeben. Sie war ja auf dem Gymnasium, also bin ich als ehemaliger Schüler der Realschule für euch zuständig“ scherzte er. Seidler mahnte, dass in der Ausbildung heute viel mehr erwartet würde als früher. „Ich möchte euch ermutigen: traut euch was, bringt euch ein!“ sagt er in Richtung der Absolventen. Dass es die Theodor Heuss Realschule nicht mehr lange geben werde, sei eine bedauerliche Entwicklung. Schulleiter Winterberg ist mit ganzen Herzen Lehrer und war stolz auf seine Schützlinge. Er scheute sich aber nicht, auch Probleme anzusprechen. So habe die Sprengung einer Schultoilette im vergangenen Schuljahr eine Grenze überschritten. „Es gibt Jugendliche, die haben grundsätzliche Probleme, Regeln zu akzeptieren. Ihr müsst für diese Gesellschaft noch viel lernen“, so Winterberg. Auch Cyber-Mobbing habe es gegeben, das sogar polizeiliche Ermittlungen nötig machte. An die Eltern gerichtet sagte er: „Halten Sie Ihre Kinder im Herzen“.
Als Klassenbeste wurden Jan Niklas Klod (10a), Joshua Burggräf (10b) und Charlotte Hein/Laureen Rogall (10c) geehrt. Trotz seiner klaren Linie sei Frieder Winterberg der beste Schulleiter gewesen, den sie sich hätten vorstellen können, sagten die Schülersprecher.