Riesiger Andrang beim CVJM-Trödel
Das evangelische Gemeindehaus in Tönisheide war wieder Handelsplatz vor allem für gebrauchte Kinderkleidung.
Tönisheide. Eine halbe Stunde vor Beginn formierte sich schon eine Warteschlange vor dem evangelischen Gemeindehaus in Tönisheide: Der an drei Wochenenden im Jahr stattfindende Kindertrödelmarkt des CVJM erfreut sich seit Jahren ungebrochener Beliebtheit. Das gilt nicht nur für Besucher. Auch wer Kinderkleidung oder -schuhe, Spielzeug oder Bücher verkaufen möchte, muss sich bei der Anmeldung sputen, einen der 45 Tische zu buchen. Die werden nur für einen der beiden Markttage vergeben, um möglichst vielen Verkäufern eine Chancen zu geben, erläutert Dominik Schlitt: „Der Kindertrödelmarkt ist seit Jahren eine feste Säule in unserem Programm“, so der Vorsitzende des CVJM.
Wie viele Jahre es genau sind, lässt sich nicht auf die Schnelle klären — mindestens 15 dürften es aber sein, meinen einige der rund ein Dutzend Helfer. Zum vierten Mal verkauft Anja Junkersfeld gut erhaltene Kinderkleidung. Die Langenbergerin ist vollauf begeistert: „Nette Leute, nette Atmosphäre, der CVJM bereitet alles sehr gut vor, so dass man ganz ohne Stress aufbauen kann.“ Kleidung für kleine Kinder gehe besser als für große, so die Erfahrung von Junkersfeld. Sohn Kai hat derweil seine Playmobil-Sammlung und diverse Spiele verkauft.
Anja Junkersfeld, Trödlerin
Was übrig ist, will der Zehnjährige im Internet zum Verkauf anbieten. Nicole Eßer hat in diesem Jahr erstmals die Seiten gewechselt. Kam sie früher zum Einkauf für die Söhne nach Tönisheide, steht sie nun hinter dem Tisch, um Guterhaltenes aus dem Fundus ihrer fünf und acht Jahre alten Jungs zu verkaufen. Mit dem Ergebnis ist die junge Mutter zufrieden: „ Es ist eine ganze Menge weggegangen.“ Der Andrang insbesondere in der ersten Stunde ist für sie nicht verwunderlich: „Hier findet man qualitativ gute Sachen zu günstigen Preisen“, sagt die Velberterin, während am Nachbarstand gerade das große Anprobieren stattfindet - ein junges Paar testet, was den drei Kindern passt. Doch nicht nur der Nachwuchs wird fündig: Elena Galindo hat für eine Freundin ein Puppenhaus erstanden.
Gut geleert ist derweil der Kuchenstand in der Cafeteria: „Die Standgebühr beträgt acht Euro plus einen Kuchen“, erläutert Dominik Schlitt, „die Einnahmen fließen in die Jugendarbeit des CVJM.“ Eine Stunde vor Ende geht am Samstag im Gemeindehaus plötzlich das Licht aus — Stromausfall im Stadtteil (siehe Info-Box). Den Verkauf stört das allerdings überhaupt nicht, nur Mitarbeiterin Heike Walstra-Hieke legt die Stirn angesichts der Berge von Geschirr in Falten: „Hoffentlich bekommen wir das alles noch gespült!“