„Sanieren statt umziehen“
Es mehren sich die Stimmen für den Erhalt der Sonnenschule am jetzigen Standort.
Velbert-Neviges. Tage der Offenen Tür an Sonnenschule und Regenbogenschule — die sind in erster Linie Gelegenheit für Eltern künftiger Erstklässler, die Grundschule ihrer Wahl kennenzulernen. Aber: Angesichts der morgen anstehenden Entscheidung zum Standort der katholischen Grundschule schaute dieses Mal auch die Politik vorbei, um sich selbst ein Bild von den räumlichen Gegebenheiten zu machen.
Die Aussagen waren danach eindeutig: „Ich kann aus voller Überzeugung nur für die Sanierung vor Ort stimmen“, sprach sich der Velberter CDU-Chef, Ratsherr Torsten Cleve, für den Erhalt der Sonnenschule an der Ansembourgallee aus. Dafür werde er in der am Montagabend tagenden Fraktion werben.
Klar für den Verbleib positionierten sich auch Brigitte Djuric für die SPD und August-Friedrich Tonscheid (Velbert anders). Wenn die Sonnenschule an die Goethestraße ziehe, werde die Regenbogenschule mit ihrem integrativen Schulkonzept massiv eingeschränkt; ein Umzug komme daher nicht in Frage, so der Tenor.
Zuvor hatten sich erstmals Elternvertreter der Sonnenschule zu Wort gemeldet. „Wir fühlen uns in die Enge getrieben und vor vollendete Tatsachen gestellt. Was haben wir eigentlich verbrochen?“, sagte Claudia Oberlünenschloß-Köster. Bisher habe man sich bewusst zurückgehalten, doch der Verlauf der öffentlichen Diskussion entspreche nicht der Situation. Die Sonnenschule gelte noch immer als Gewinner eines Umzuges: „Sie wäre das Opfer“, betont die engagierte Mutter.
An der Regenbogenschule gehe es um ein Raumproblem, für die Sonnenschule um die Existenz. Bereits zum zweiten Mal würden neue Eltern kurz vor dem Anmeldetermin mit einer Debatte um die Schule verunsichert: „Wenn dadurch die Zahl der angemeldeten Schüler unter das Limit von 18 sinkt, reden wir nicht mehr über eine Standortverlagerung, sondern über das Sterben der Sonnenschule.“
Dabei habe die Schule durchaus Potenzial: „Dieses Jahr gab es 26 Anmeldungen statt der von der Stadt prognostizierten 22“, sagte Heike Gagsch. Als zudem völlig unausgegoren bezeichnete Obenlüneschloß-Köster die Pläne der Verwaltung. So gebe es inzwischen den Vorschlag, aus Platzgründen an der Regenbogenschule anzubauen — ob das günstiger als die — nach Ansicht der Eltern zu hoch angesetzten — Sanierungskosten sei? Über den Schulsport habe man noch gar nicht geredet. Laut Regenbogenschule ist die Halle Hohenbruchstraße schon jetzt voll ausgelastet.
Gagsch hat für ihren Junior nicht nur wegen des Konzeptes und der kirchlichen Ausrichtung die Sonnenschule gewählt: „Sie hat ihren Charme, auch und gerade durch ihre Lage.“ Eine sukzessive Sanierung, auch mit zeitweiser Auslagerung einer Klasse in ein Nachbargebäude oder in einen Container, wolle man mit der Gewissheit, dadurch den Standort zu erhalten, in Kauf nehmen.
Für morgen wünschen sich die Eltern eine klare Entscheidung: „Wenn man, wie die Verwaltung sagt, die langfristige Sicherung des katholischen Grundschulangebotes in Neviges will, ist die Sanierung der Sonnenschule die deutlichste Aussage zum Erhalt“, sagte Elternvertreterin Antonia Soukas.