Viel Interesse an der europäischen Frage
Die Junge Union hatte zum politischen Frühstück ins Rathaus eingeladen.
Wülfrath. „Europa — Quo vadis?“ hieß das Motto, mit dem die Junge Union am Samstag mehr als 30 Gäste ins Rathaus lockte. Beim politischen Frühstück diskutierten sie mit dem CDU-Europaabgeordneten Herbert Reul und dem CDU-Bundestagsabgeordneten Peter Beyer über die weitere Entwicklung Europas.
Die Schuldenkrise innerhalb der Euro-Zone hatte die Junge Union bewogen, sich dem Thema einmal anzunehmen — doch bei der Diskussion sollte es nicht nur um Griechenland-Rettung und Eurobonds gehen. „Wir wollen auch einmal fragen, wo die Zukunft Europas liegt“, sagt Thorsten Schwindhammer, Kommissarischer Geschäftsführer der Wülfrather Jungen Union: „In einem Staatenbund oder einem Vereinigten Europa?“
Herbert Reul war von der Idee des CDU-Nachwuchses begeistert: „Das Thema interessiert die Leute, denn immer dann, wenn es brenzlig wird, werden die Leute nachdenklich.“ Ein engeres Zusammenwachsen der Europäischen Union hält er für sinnvoll, allerdings müsse es eine neue Debatte über Zuständigkeiten geben: „Brüssel muss sich nicht in jeden Kleinkram einmischen.“
Auch CDU-Ratsherr Martin Strässer wünscht sich mehr Klarheit: „Für Bürger ist es schwer zu begreifen, wer in Europa für was zuständig ist.“ Anderen Gästen brannten jedoch auch Fragen zur aktuellen Griechenland-Politik der Regierung unter den Fingernägeln. „In Griechenland müsste man eigentlich Infrastruktur aufbauen, wie in Afghanistan“, forderte ein Gast.
Fabian Sträßer aus Langenfeld sorgte sich hingegen vielmehr um die Bürgerbeteiligung: „Ich sehe nicht, wie in Griechenland die Leute auf der Straße mitgenommen werden. Wo ist da die Demokratie?“ Eine Demokratiekrise gibt es für den Bundestagsabgeordneten Peter Beyer noch nicht, er wirbt vielmehr für den Fortbestand der Währungsunion: „Wir sollten uns nach zehn Jahren Euro nicht von der ersten Krise umwerfen lassen.“