Sanierung im Quartier Bogenstraße ist beschlossen
Im zweiten Quartal 2012 sollen die Bauarbeiten im Viertel Bogenstraße beginnen.
Neviges. Die Straßensanierung im „Quartier Bogenstraße“ ist beschlossene Sache. Der Verwaltungsrat der Technischen Betriebe (TBV) gab jetzt einstimmig grünes Licht für die Erneuerung der teils vor weit über 100 Jahren angelegten Straßen.
Vor dem ersten Spatenstich hatte das Team um Arnd Sulimma, TBV-Sachgebietsleiter für Planung und Betrieb der städtischen Straßen, im Archiv gegraben: So entstand das Wohngebiet bereits um 1878. Mit der Lukas- und der Gustavstraße wurden die ersten Siedlungsstraßen errichtet. Die übrigen Straßen folgten bis 1892.
Seither wurden dort lediglich Gehwegbereiche und Teile der Kanalisation erneuert und punktuell Fahrbahnoberflächen ausgebessert: „Eine vollständige Erneuerung des Straßenoberbaus hat es bis heute nicht gegeben“, so Sulimma. Mit Ausnahme eines Gehwegs in den 1930er-Jahren mussten die Anwohner seit der Herstellung auch noch nie Erschließungsbeiträge leisten, die Straßen wurden bislang kostenfrei unterhalten.
Untermauert werden die Recherchen durch Bodengutachten. So beträgt der Fahrbahnaufbau fast überall nur die einst üblichen 25 bis 38 Zentimeter, was sich heute weiträumig in Netzrissen, Absackungen und Oberflächenschäden zeigt: „Für einen trag- und frostsicheren Oberbau werden mindestens 55 Zentimeter benötigt“, sagt Sulimma.
Mit dem Beschluss sollen die Arbeiten nun im zweiten Quartal 2012 in der Jacob-Lüneschloss- und der Denkmalstraße beginnen, wo auch Kanalisation und Versorgungsleitungen ersetzt werden. Die Straße Zum Jahnsportplatz erhält ebenfalls schon einen neuen Kanal. Im zweiten Bauabschnitt sind David-Peters-, Lukas-, Hölzer-, Gustav- und Paulstraße sowie Zum Jahnsportplatz mit Versorgungsleitungen und neuem Straßenkörper an der Reihe. Zudem erhält das gesamte Gebiet eine neue Beleuchtung.
Da nach Überlegungen der TBV über Paulstraße und Zum Jahnsportplatz die Anlieferung von Baumaterialien zum geplanten Neubaugebiet Jahnsportplatz erfolgen soll, würden deren Fahrbahnen erst im Anschluss saniert, damit Baustellenfahrzeuge keine neuen Oberflächen beschädigen. Bis 2015 wollen die TBV die Maßnahme aber abgeschlossen haben.
Einer der für die Anwohner wichtigsten Aspekte dürften die Kosten sein, an denen sie mit etwa 50 Prozent beteiligt werden. Insgesamt kalkulieren die TBV 2,5 Millionen Euro für die Straßenerneuerung. Nicht umgelegt werden die 760 000 Euro für die Sanierung der Kanäle.
Die Verwaltung möchte die Sanierung als Gesamtmaßnahme vorsehen: Das heißt zum einen, die Abrechnung käme erst nach Abschluss des gesamten zweiten Bauabschnittes, zum anderen würden alle Eigentümer im Gebiet mit denselben Kosten pro Quadratmeter Grundstücksfläche belastet.
Bei getrennter Abrechnung fielen hingegen für jede Straße unterschiedliche Kosten an. Besonders drastisch würden dies Eigentümer der Eckgrundstücke — immerhin ein Zehntel der insgesamt 191 betroffenen Grundstücke — spüren, die bei separater Abrechnung der Straßen mit einer Mehrbelastung von rund 30 Prozent rechnen müssten. Im Einzelfall wären dies bis zu 4000 Euro zusätzlich. Aus Gründen der Beitragsgerechtigkeit und auch wegen der gemeinsamen Entstehungsgeschichte der Straßen wollen die TBV die Straßen aber gemeinsam abrechnen.