Schloss Hardenberg wird zum Lichtkunstwerk
Die Front des Herrenhauses wird bald von der Kunst- und Musikschule Velbert beleuchtet.
Velbert-Neviges. Der Schein trügt — das trifft in ganz besonderem Maße auf Schloss Hardenberg zu. Hinter den Mauern des denkmalgeschützten Gebäudes, dessen Sanierung noch Jahre dauern wird, wohnt niemand mehr. Dennoch sind abends zwei Fenster erleuchtet und schemenhaft Menschen zu erkennen. Aber es ist alles nur Illusion.
Björn Dröscher, Projektmanager bei der Kultur- und Veranstaltungs-GmbH Velbert (KVV), hatte die Idee, das Schloss in den Abendstunden zu illuminieren. „Damit das Schloss in der Dämmerung nicht einfach nur ein dunkler Kubus ist“, sagte Dröscher im vergangenen Jahr im WZ-Gespräch.
In der Kunst- und Musikschule Velbert und beim Schlossförderverein stieß er mit dieser Idee offene Türen ein. Seit dem Herbst des vergangenen Jahres werden zwei Fenster des Schlosses illuminiert. „In zwei, drei Wochen wollen wir die gesamte vordere Front des Schlosses bespielen“, sagt Dieter Sander-Manzek, Kunstpädagoge an der Kunst- und Musikschule.
Der Schlossförderverein um seinen Vorsitzenden Peter Egen sowie die Stadt und Sponsoren machen es möglich. Sander-Manzek: „Wir haben jetzt drei Beamer und acht LED-Scheinwerfer, mit denen wir acht Fenster illuminieren können. So wird der Eindruck erweckt, dass im ganzen Schloss Leben ist.“
Ab kommender Woche werden Beamer und Scheinwerfer aufgebaut. Sander-Manzek ist schon ganz gespannt auf den ersten Testlauf. „In Wirklichkeit wirkt es ja meistens doch ganz anders als am Rechner“, sagt er.
Erstmals sollen dann auch Bilder von Schauspielern des Musicals „Eintagsfliege“ hinter den Fenstern des Schlosses auftauchen. „Das wird eine neue Bühne für sie“, ist der Kunstpädagoge ebenso wie die Schüler der Kunst- und Musikschule begeistert.
„Mit den neuen Medien erschließen sich für unsere Schüler auch ganz neue Möglichkeiten, Kunst umzusetzen“, sagt er. Die Begeisterung der Nevigeser für dieses Projekt war von Anfang an groß, „so dass klar war, dass wir das ausweiten“, sagt Sander-Manzek.