Schüler machen Wülfrath in den Ferien zur „Kids Town“
Zwei Wochen lang übernehmen Kinder die Stadt — natürlich nur zum Spaß.
Wülfrath. Bank und Rathaus haben sie ebenso fest in der Hand wie sie Kontrolle über das Straßen- und Polizeiwesen haben. „In Kids Town sind die Kinder die Chefs“, fasst der zehnjährige Jonas zusammen. 14 Tage lang genießt er mit mehr als 70 anderen Kindern und Jugendlichen den Sommerferienspaß „Kids Town... die Stadt erwacht zu neuem Leben.“
Damit knüpft das diesjährige Ferienprogramm thematisch nahtlos an das des vergangenen Jahres an. „Wir müssen das Rad nicht neu erfinden“, sagt Leiterin Angela Sprink. „Die Idee ist ausbaufähig.“ Seit „drei oder vier Jahren“ gehört für Jonas diese Aktivität zum Sommer. „Es gibt immer wieder neue Sachen, es macht immer Spaß und wird nie langweilig“.
Besondere Glanzlichter sind für ihn die „Lagerfeuersuppe von Rainer. Die ist immer sehr, sehr lecker“ und besteht aus „Gemüse und keinem einzigen Stück Fleisch“. Stockbrot und Muffins sind aber auch nicht übel. Auch sein Kumpel Philipp (10), die beiden kennen sich aus der Schule, mag das Angebot.
Aber auch, wenn sich einige der Teilnehmer vor Beginn der Aktion nicht kannten, ist das kein Problem. „Dafür ist das Kennenlernspiel da“, erzählt der elfjährige Tjorben. Besonders fasziniert war der an Tag eins „von der Herstellung der Lichtbildausweise“, die eigens laminiert wurden. „Die Dinger braucht man, um Tischtennisschläger oder Billardqueues ausleihen zu können.“ Aber auch, um seinen Führerschein zu machen.
Aufgemalt von kreativen Kindern wie Vanessa, Mia, Maria, Timo und Paul (der Anteil von Jungs zu Mädchen liegt in etwa bei 2:1), entsteht nach und nach auf dem Schulhof der angrenzenden und im Ferienspaß mitbenutzten Hauptschule ein Straßennetz, Regeln und Straßenschilder inklusive. Und auch eine eigene Währung gibt es: plattgedrückte Kronkorken, die sogenannten Townies. „Davon habe ich schon Popcorn und Getränke gekauft“, berichtet Jonas
Als nächstes steht die Wahl des Stadtchefs an. „Im vergangenen Jahr habe ich die Interviews mit den Kandidaten geführt“, erklärt Tjorben stolz. Die Kandidaten müssen erklären, was sie zum Wohle der Mitbürger tun und lassen wollen.