Sechs Poeten kämpfen um die Wülfrather Literatur-Krone
Im ersten und ausverkauften Poetry Slam gibt es zwei Sieger. Im Juli oder August soll es weitergehen.
Wülfrath. Gleich der erste Wülfrather Poetry Slam am Sonntagabend war das, was im Fußball ein Endspiel mit Verlängerung und Elfmeterschießen ist: In einem spektakulären und per Applaus entschiedenen Finale teilten sich am Ende zwei Poeten den ersten Platz.
Es profitierten alle: Die Zuschauer, die einen schönen Literaturabend der anderen Art erlebten, und sechs Poeten, die ihre Texte auf deren Wirkung erproben konnten. „Ich habe ganz bewusst diese Sechs für den Auftakt ausgesucht. Ich weiß, dass die einen Abend reißen können“, sagte Moderator und Organisator Jan Schmidt (20).
„Wir laufen uns ständig über den Weg“, sagte David Grashoff, einer der beiden späteren Sieger. „Deshalb nennen wir uns ‚Slamely’“, in Anlehnung an das englische „Familie“. Vor allem die „Interaktion mit dem Publikum und das direkte Feedback“ gefallen dem 40-Jährigen. Mit seinen grundsätzlich eher komischen Themen konnte er die Zuhörer ebenso wie die aus dem Publikum gewählte Jury überzeugen.
Gegen René Sydow (Witten), Jason Bartsch (Solingen), Jan Möbius (Remscheid), Sushi da Slamfish (Düsseldorf) und Jens Kotalla (Münster) war der Wuppertaler ins Rennen gegangen.
Zum Auftakt verlas er einen gedichteten Selbstversuch mit Silikon, ehe er forderte: „Stell’ die Welt auf den Kopf!“. Glucksen, Grinsen, schallendes Gelächter und „heftiges in-die-Patschhändchen-hauen“, wie Jan Schmidt es formulierte, war die Reaktion der Zuhörer.
Letztlich waren es Jason Bartsch und David Grashoff, die das Finale unter sich ausmachen sollten. Gleichstand war nach Punkten erreicht, also sollte der Beifall entscheiden. Der aber war immer wieder so frenetisch, dass sie zuletzt zusammen als Sieger gekürt wurden.