Neviges Segenstüte kommt kontaktlos ins Haus
Neviges · Der Lockdown hat zu weiteren Beschränkungen für die Sternsinger geführt – Anmeldungen sind erwünscht
Jetzt ist nicht nur Singen, sondern auch Klingeln verboten: Die verschärften Bedingungen haben bei den Sternsingern noch einmal zur Umplanung ihrer Aktion geführt. Seit den Herbstferien bereiten Birgit Dywicki, Tina Möllney und Monika Schulz vom ökumenischen Organisations-Team das Sternsingen am kommenden Samstag, dem 9. Januar vor, doch nun musste der Ablauf erneut geändert werden: „Bisher gingen wir davon aus, dass wir die Haushalte aufsuchen können“, erläutert Tina Möllney. Statt zu singen wollten die Kinder mit gebührendem Abstand einen Segensspruch vortragen. Doch auch diese Option ist inzwischen aus Sicherheitsgründen gestrichen. Nun werden die Gruppen zwar durch Neviges und Siepen ziehen, aber nur kontaktlos Segenstüten in die Briefkästen werfen: „Das war eigentlich unser Plan B für den Fall, dass Empfänger eine kontaktlose Übergabe wünschen.“
„Wer sich angemeldet hat,
wird in jedem Fall berücksichtigt“
Gestrichen sind auch die Aussende-Gottesdienste in Stadtkirche und Siepen, nur im Mariendom wird Abbé Ignace eine kurze Andacht halten, an der alle Sternsinger nach vorheriger Anmeldung teilnehmen können. Anschließend werden die Sternsinger die Segenstüten verteilen: „Wer sich angemeldet hat, wird in jedem Fall berücksichtigt“, verspricht Tina Möllney, und rät daher dringend, sich noch per Mail oder telefonisch vormerken zu lassen (Kontaktdaten siehe unten). Daneben werden die Sternsinger vor allem Haushalte bedenken, die zum Beispiel den Segen aus dem Vorjahr tragen.
500 Segenstüten hatte Möllney zu Beginn der Adventszeit zunächst kalkuliert - Butterbrottüten, die Kinder aus Kita und Grundschule, Kommunionkinder und Messdiener liebevoll bemalt haben. In der Tüte befindet sich der Segensaufkleber mit dem Schriftzug „20*C+M+B+21“ (für „Christus mansionem benedicat“, zu Deutsch: „Christus segne dieses Haus“), eine Postkarte mit Sternsinger-Motiven, ein Flyer und ein Überweisungsträger, um für das Kindermissionswerk zu spenden, das die Sternsinger-Aktion seit 60 Jahren trägt: „Man kann die Spende aber auch per Umschlag im Pfarrbüro abgeben.“
Inzwischen wurde der Tütenbestand erheblich aufgestockt, 1200 sind es nun. Rund zwanzig Gruppen zählt Möllney allein für ihren Bereich, die am Samstag losziehen werden. Birgit Dywicki und Monika Schulz, die die Aktion von evangelischer Seite betreuen, haben jeweils über 30 Kinder und Ältere, die sich in Kleingruppen auf den Weg machen um die Tüten einzuwerfen. Die Mitglieder kommen möglichst aus maximal aus zwei Haushalten: „Wir haben zum Beispiel eine junge Familie – Eltern und zwei kleine Kinder – die gemeinsam gehen“, berichtet Monika Schulz, deren Gruppen im Siepen unterwegs sind.
Ähnlich läuft es auf Tönisheide: „Gerade in dieser turbulenten Zeit ist der Segen der Sternsinger wichtiger denn je. Leider können wir Sie in diesem Jahr nicht persönlich besuchen“, bedauern Annegret und Michael Kellersohn, die das Sternsingen auf Tönisheide organisieren. Sie bieten ebenfalls an, per E-Mail einen Segensaufkleber zu bestellen (Adresse siehe unten). Zusammen mit Gruppenbegleitern des vergangenen Jahres werden sie die Aufkleber in den nächsten Wochen verteilen.
Den Segenstüten, die möglichst auch dort verteilt werden, wo den Sternsingern in der Vergangenheit die Tür geöffnet wurde, ist ein Infobrief zur Sternsingeraktion beigefügt: „Wir sammeln online für Kinder auf der ganzen Welt, die besonders unter den Folgen der Corona-Krise leiden.
Es ist zu befürchten, dass das Spendenergebnis deutlich hinter den Vorjahren zurückbleibt und die vielen Projekte des Kindermissionswerks Aachen nur eingeschränkt bedacht werden können“, sagt Michael Kellersohn, der hofft, dass viele Segensempfänger auf dem vom Tönisheider Organisationsteam eingerichteten Spendenportal auf der Seite des Kindermissionswerks einen Obolus hinterlassen.