Wülfrath Sekundarschüler feiern Abschluss
Wülfrath. · Celina und Diana (beide 16 Jahre jung) haben ihn in der Tasche, den Schulabschluss. Die beiden Schülerinnen feierten gemeinsam mit ihren Schulkameraden der Schule am Berg die Zeugnisübergabe im Wülfrather Autokino.
„An diesen Tag werden wir uns alle erinnern“, sind sich die Freundinnen sicher, die trotz fehlendem Abschlussball ihre schönsten Kleider angezogen haben. Ausgesucht hat sich die außergewöhnliche Situation sicher niemand.
Mit ausreichend Sicherheitsabstand verfolgen Schüler, Eltern und Lehrer die Veranstaltung aus dem Auto heraus. Festlich war es trotzdem. Dafür hat nicht zuletzt Abteilungsleiter Jochen Becker gesorgt, der sich nach Leibeskräften für einen würdigen Rahmen im Autokino eingesetzt hat. „Sechs Jahre mal großes, mal weniger großes Kino, mal spannendes, allzu häufig wahrscheinlich auch viel zu langweiliges, oft lustiges, zeitweise leider auch sehr trauriges, hoffentlich ein wenig lehrreiches und am Ende – Corona-bedingt – dramatisches aber dennoch erfolgreiches Kino, das habt Ihr, liebe Schülerinnen und Schüler, nun (endlich) hinter Euch“, stieg Jochen Becker in sein Grußwort ein.
Erfolgreich war der diesjährige Abschlussjahrgang auf jeden Fall. Von 69 Schülern erreichten 16 den Hauptschulabschluss. 53 Schüler haben ihre Fachoberschulreife (Realschulabschluss) geschafft, wovon wiederum 31 Schüler die Qualifikation für die gymnasiale Oberstufe erlangt haben. „Eine tolle Leistung, wenn man bedenkt, dass es für den fünften Jahrgang vor sechs Jahren ‚nur’ eine einzige uneingeschränkte und ‚nur’ sechs eingeschränkte Gymnasialempfehlungen gab“, zeigte sich Jochen Becker begeistert. Auch für Bürgermeisterin Claudia Panke war der Abschluss vor Großleinwand etwas ganz Besonderes. „Ich war im Vorfeld schon aufgeregt, wie es wohl werden wird“, gibt sie nach ihrer Rede zu, in der sie den Schülern alles Gute für den weiteren Lebensweg wünschte. „Es ist heute trotz dieser außergewöhnlichen Situation sehr festlich und auch sehr persönlich.“ Und das war es in der Tat. Bei der Übergabe der Zeugnisse flimmerte von jedem Schüler ein Kinderfoto über die Großleinwand.
Veranstaltung dauerte eine Stunde länger als geplant
Persönliche Worte richteten nicht nur die Lehrer an ihre Schüler, auch anders herum fanden diese herzliche Worte. Auf Englisch, Französisch und Deutsch bedankten sich die Schüler für das Vertrauen, das Engagement und die Begleitung der letzten sechs Jahre. Und so wurde der Zeitrahmen kurzerhand um eine Stunde überschritten. Für Kinobetreiber Julian Rüttgers, der den Abend mit einem fünfköpfigen Team begleitete, war die Zeitüberschreitung kein Problem. „Der anschließende Film startet erst um 21 Uhr“, gab es beruhigt wieder. „Es genügt, wenn der Abschluss um 20.30 Uhr vorbei ist.“ Und das war er dann auch. Anstatt im Anschluss gemeinsam zu feiern, gab es kleinere, familiäre Feste. „Wir werden gemeinsam etwas essen gehen, mehr ist schließlich nicht erlaubt“, so die Klassenkameraden Nicolas (16) und Dominik (15). Ob es eine Wiederholung der „Party“ geben wird, wenn wieder alle Möglichkeiten dafür offen stehen, wissen die Schüler noch nicht. „Manche von uns beginnen eine Ausbildung, andere starten mit einer neuen Schule. Da wird es schwer, nochmal alle Schüler zusammen zu bekommen“, mutmaßen die Freunde.