Wülfrath Restaurantbesucher sind zögerlich
Wülfrath. · Eigentlich können seit Mitte Mai wieder Pizza, Schnitzel und Co. im lokalen Lieblingsrestaurant verzehrt werden. Die Resonanz der Gäste ist jedoch verhalten. „Die Menschen trauen sich noch nicht wirklich ins Restaurant“, fasst Mona Hartmann vom Restaurant Zum alten Rathaus ihren Eindruck zusammen.
Mit den Sonnenstrahlen rückt die Gastronomin auch ihre Außengastronomie zurecht. Diese wird dann zwar genutzt, der Gastraum im Innenbereich hingegen bleibt nahezu leer. „Vielleicht liegt es auch an den Verordnungen. Wer trägt schon gerne eine Maske. Das ist nur verständlich“, macht Mona Hartmann die Problematik an den anhaltenden Schutzverordnungen aus.
Ab dem Wochenende will sie die Theke wieder öffnen, bisher fand die Bedienung ausschließlich an den Tischen statt. Mit einem neuen Spukschutz und ausreichend Handdesinfektionsmittel ist die Restaurantbesitzerin auch gut gewappnet. „Wie vor der Corona-Pandemie ist es aber noch lange nicht“, so ihr Resümee.
Eine Aussage, die Panos Valkanis vom griechischen Restaurant Mykonos nur unterstreichen kann. „Bei uns ist es ebenfalls relativ ruhig. Mit der Zeit vor dem Ausbruch der Pandemie lässt sich unser aktuelles Gästeaufkommen nicht vergleichen.“ Maximal zehn Personen dürfen aktuell an einem Tisch Platz nehmen. „Das kommt wirklich sehr selten vor. Auch stören einige Gäste die Maskenpflicht und die notwendigen Kontaktangaben“, weiß der Betreiber aus Gesprächen mit seinen Gästen. In der Corona-Zwangspause hat der Lieferservice einen Teil der Fixkosten gedeckt, die Küche während dieser Zeit nicht gänzlich einstauben lassen. Doch von diesem alternativen Angebot machen die Wülfrather seit Beginn der Lockerungen wieder weniger Gebrauch. „Die Nachfrage ist fast völlig zurückgegangen“, berichtet der Gastronom.
Frank Hamann, Inhaber der Kutscherstuben in Düssel, hat zwar noch immer keine vollen Reservierungsbücher, kann aber schon wieder einen deutlichen Gästezuwachs auf der Terrasse verzeichnen. „Wir haben unseren Biergarten umgebaut, der auch gerne genutzt wird“, freut sich der Gastronom. Sorgenvoller blickt er hingegen in den Veranstaltungskalender. Eigentlich wäre Frank Hamann aktuell mit der Organisation um das jährliche Weinfest betraut. „Das musste natürlich auf Grund der Pandemie abgesagt werden. Mit den ganzen Vorschriften habe ich auch keine Freude daran, dieses Fest zu planen.“ Fraglich ist zudem, ob der Düsseler Gastronom den urigen Weihnachtsmarkt auf dem Vorhof der Kirche realisieren kann. „Die Entscheidung lasse ich noch offen und werde die Verordnungen abwarten“, so Hamann, der diesbezüglich flexibel ist, da ein Großteil der Buden von ihm selbst betrieben wird.
Cynthia Meiners vom gleichnamigen Café am Heumarkt hat seit ihrer Wiedereröffnung am 22. Mai ganz unterschiedliche Erfahrungen gemacht. „Waren es vorher die Wochenenden, die ganz besonders gut besucht waren, kommen die Leute jetzt vermehrt unter der Woche“, berichtet die Cafébetreiberin. „Die meisten Menschen stört die Maskenpflicht auch nicht, obwohl diese Verordnung natürlich die unbeschwerte Atmosphäre im Café etwas eindämmt. Ich hatte aber auch schön Gäste, die ihre Kontaktdaten nicht abgeben wollten und wieder gegangen sind. Da sind die Gäste ganz unterschiedlich.“ Während der corona-bedingten Schließung hat sie mit dem nahegelegenen Unverpacktladen kooperiert, sie verkaufte dort ihre Zimtschnecken. „Seitdem sind die Zimtschnecken der Renner, die Leute fragen fast täglich danach.“ Für Cynthia Meiners Anlass genug, künftig einmal in der Woche einen „Zimtschneckentag“ zu veranstalten. „Wann dieser sein wird, kann ich aber noch nicht genau sagen.“