So überlebt der Zeittunnel
Für den Großumbau hat sich kein Geldgeber gefunden. Stadt und LVR präsentieren jetzt ihren Plan B.
2015 sollte das Schicksalsjahr für den Zeittunnel werden: Großumbau oder Schließung. Doch es geht auch weniger radikal. Stadt und LVR schlagen jetzt eine einfache Modernisierung vor, die finanziell für alle Beteiligten zu stemmen ist.
Ausgangspunkt für diese „kleine Lösung“ ist die Tatsache, dass die Stadt trotz aller Gespräche keinen Investor für den errechneten Drei-Millionen-Euro-Umbau gefunden hat. Aus eigener Förderung könne der Landschaftsverband LVR die Summe nicht stemmen, informiert jetzt Zeittunnel-Leiterin Andrea Gellert in einer Vorlage für den kommenden Fachausschuss. Geplant war nach einem Architektenwettbewerb die Ausstellung um ein Kalkmuseum im Lokschuppen zu erweitern und den Bestand zu restaurieren.
Letztere Maßnahme bleibt erhalten, jedoch in einer Sparversion. Ursprünglich waren nur für den Tunnel 635 000 Euro angesetzt. Laut Dezernatsleiter Hans-Werner van Hueth soll die Ausstellung nach neustem Konzept für 100 000 bis 120 000 Euro auf Vordermann gebracht werden. Die Finanzierung scheint sicher. „Der LVR hat das Signal gegeben, sich zu beteiligen. Auch der Kreis hat dies in Aussicht gestellt, hier laufen aber noch die Gespräche“, sagt van Hueth. Um Fristen einzuhalten wird der Antrag auf LVR-Förderung bereits jetzt gestellt.
Die Modernisierung würde nicht nur eine Erneuerung der Schautafeln beinhalten. „Zum Ende der Ausstellung soll es einen neuen Teil mit Thema Kalkabbau geben“, berichtet der Dezernent. Außerdem wolle man Kindern mehr Möglichkeiten zur Interaktion bieten.
Durch dieses Vorgehen, so Gellert, verbaue man sich nicht die Chance, später einmal noch die „große Lösung“ mit Kalkmuseum umzusetzen und wehre eine Schließung ab. Die würde dazu führen, dass Wülfrath 670 000 Euro zurückzahlen müsste, da der Tunnel mit Euroga-Mitteln gefördert wurde, die den Betreiber 20 Jahre an die Einrichtung binden.
Laut van Hueth könnte man in weiteren Schritten auch über eine Erneuerung des Rundwegs und des Außengeländes nachdenken. Doch zunächst muss die Politik zustimmen. Bis zum Sommer soll es eine Beschlussvorlage geben. Es bleibt die Frage, ob sich alle Fraktionen zu den laufenden Betriebskosten bekennen. Die übernimmt kein Förderer.