Sparkasse setzt auf Selbstbedienung
Die Filiale in Tönisheide wird zu Beginn kommenden Jahres umfunktioniert. Kunden erledigen schon jetzt viele Geschäfte online.
Tönisheide. Die Sparkasse Hilden-Ratingen-Velbert (HRV) wird zum 1. Januar 2019 vier Filialen zu Selbstbedienungsstandorten umfunktionieren. Davon sind neben zwei Geschäftsstellen in Ratingen und einer in Hilden auch die in Tönisheide betroffen. Die rund 20 000 betroffenen Kunden wurden bereits per Brief über die Veränderung informiert. „In Tönisheide sind zurzeit vier Mitarbeiter tätig. Ein Serviceberater wechselt bereits immer zwischen Neviges und Tönisheide“, beschreibt Pressesprecher Thomas Besting die Situation.
Thomas Besting, Pressesprecher der Sparkasse HRV
Er kündigt an, dass die betroffenen Kollegen nach Neviges wechseln werden. „Unsere Kunden behalten so ihre Ansprechpartner, das haben wir in der Vergangenheit in ähnlichen Fällen auch so gemacht.“ Geldanlagen oder Konsumentenkredite werden dann von der Elberfelder Straße aus bearbeitet. „Größere Sachen, wie eine Baufinanzierung, machen wir schon lange nicht mehr in Tönisheide, sondern in Neviges oder in Velbert.“
Den Tönisheider Kunden wird an der Nevigeser Straße 305 ab Januar ein umfangreicher Selbstbedienungsservice zur Verfügung stehen. Neben Geldautomaten für die Versorgung mit Bargeld lassen sich bereits heute an den SB-Terminals Überweisungen, Daueraufträge und ähnliches bearbeiten. Der Trend zur Online-Nutzung hält mit unveränderter Tendenz nach oben an, mittlerweile werden mehr als 50 Prozent der Girokonten online geführt. „In die Sparkassenfiliale kommen die Kunden dagegen immer seltener, teilweise sogar nur einmal jährlich, um sich dort beraten zu lassen“, beschreibt Besting das sich verändernde Kundenverhalten. „Um zukunftsfähig zu bleiben, müssen wir in jeder Hinsicht am ,Puls der Zeit’ bleiben. Dazu gehört eine genaue Beobachtung unserer Filiallandschaft“, begründet Jörg Buschmann, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse HRV, die Entscheidung zur Umwandlung der Tönisheider Filiale. „Wenn wir feststellen, dass diese Landschaft nicht mehr zu den Wünschen unserer Kunden passt, dann müssen wir darauf reagieren. Die vier Filialen, um die es geht, werden de facto schon heute vor allem als Selbstbedienungsstandorte genutzt. Ein Standort, an dem nur noch selten eine persönliche Beratung in Anspruch genommen wird, ist nicht wirtschaftlich und aus kaufmännischer Sicht als personenbedienter Service- und Beratungsstandort nicht zu halten“, erläutert er.
Größere Umbaumaßnahmen an der Tönisheider Filiale sind nicht geplant. „Wir bleiben auf jedem Fall am Standort Tönisheide“, verspricht Thomas Besting. „Es kann aber sein, dass der Geldautomat umzieht, und zwar dahin, wo viele Menschen hinkommen, wo Parkplätze vorhanden sind und wo man Einkäufe erledigen kann“, so der Pressesprecher, der damit langfristig einen Umzug der Selbstbedienungsgeräte innerhalb von Tönisheide in Aussicht stellt.