Sporteinrichtungen: TBW und FCW sollen zur Kasse gebeten werden

Der TBW und der FCW sollen als Nutzer von Sporteinrichtungen mehr zur Kasse gebeten werden.

Wülfrath. Rainer Ritsche beugt sich weit vor. Der Kämmerer stützt den rechten Ellebogen auf den Tisch und hebt den Zeigefinger. „Ich rede von einer Philosophie, die dahinter steckt: das Verursacherprinzip“, sagt er im Ausschuss für Kultur, Sport und Freizeit.

Und damit begründet er unter anderem den Vorschlag, dem Turnerbund Wülfrath einen Zuschuss in Höhe von 15 000 Euro zu streichen. Auch der 1. FC Wülfrath müsse mit höheren Ausgaben rechnen, kündigt die Verwaltung an.

2001 wurde dem Verein zum ersten Mal der Zuschuss gewährt. Im Gegenzug übernahm der TBW Hausmeister-Dienste in der Doppel-Sporthalle Fliethe. Die Stadt sparte ihrerseits Ausgaben von mehr als 30 000 Euro.

„Das Leben hat sich seither verändert“, so Ritsche. Ausgaben für den Fonds Deutsche Einheit, die Eurokrise — „ich muss als Kämmerer heute anders rechnen“. Mit einer Nichtwürdigung des Ehrenamtes habe das Streichen des Zuschusses nichts zu tun.

Ritsche verweist auf die Nutzungsordnung der Stadt. Schon heute müssten die Nutzer die Hallen zum Beispiel ordnungsgemäß verlassen. „Es ist nicht mehr zeitgemäß, dass die Allgemeinheit dem Verein einen Hallenwart zur Seite stellt.“

TBW-Vorsitzender Ulli Hill skizziert die finanzielle Lage des Turnerbunds, der in dieser Woche auf der Versammlung die Mitgliedbeiträge erhöhen müsse. Ohne Zuschuss der Stadt könne der Verein die Hausmeisterdienste nicht mehr wahrnehmen. Das solle doch möglich sein — meint dagegen Ritsche.

„Es gibt doch mehr als drei Mitglieder im Verein.“ Es könne nicht sein, dass 20 000 Wülfrather das Hobby von 1500 TBWlern subventioniere. Ein großer Club könne das leisten: „Das sind zehn Euro im Jahr mehr Beitrag pro Mitglied. 80 Cent im Monat — also weniger als ein Hamburger.“

Gemäß des Verursacherprinzips wird wohl auch näher auf den 1. FC Wülfrath und den Erbacher Berg geschaut. Der Vertrag sei bereits gekündigt. Zum neuen Jahr strebe man einen neuen Vertrag an, „der die Stadt entlasten soll“, so van Hueth. Zum Beispiel wolle die Stadt „mehr Geld generieren für die Nutzung des Vereinsheims durch den FCW“.