Philosoph mit Taschenrechner
Rainer Ritsche ist Kämmerer. Als solcher muss er das nicht vorhandene Geld zusammenhalten. Nun ist er auch Philosoph. Seine Gedankenwelt hat er im Ausschuss für Kultur und Sport erläutert. Und seine Philosophie richtet sich — verkürzt zusammengefasst — nach dem Verursacherprinzip.
Da zückt der Philosoph den Taschenrechner und erkennt, dass der Verursacher — also der Sportler — für die Nutzung von Halle oder Sportplatz eigentlich zu wenig zahlt. Dass soll sich ändern. Die Vereine werden zur Kasse gebeten. Die wiederum müssen ihre Mitglieder anzapfen. Und wieder einmal sind es die Familien, die zahlen müssen.
Gerade die sollen laut städtischem Demografie-Workshop besonders umgarnt werden. Davon ist in Wülfrath nichts zu spüren. Was auch für ein anderes Zukunftsthema gilt: der Bildung. Die soll höchste Priorität genießen. Und wie passt das zur Verschlechterung der Situation in der Bücherei, die nun skizziert wird?
Gar nicht. Vielleicht verstehe ich diese Philosophie aber einfach nur nicht: Wülfrath sitzt auf einem absteigenden Ast — und den sägen Verantwortliche in Rat und Verwaltung auch noch an.