Stadt fällt 13 Bäume am Diek

Im Zuge des weiteren Umbaus der Innenstadt müssen ab Montag zwölf Platanen und der große Ahorn vor der Kreisparkasse weichen.

Foto: Simone Bahrmann

Wülfrath. Bäume prägen das Gesicht einer Stadt, erst recht, wenn sie groß und alt sind. Ein solcher Fixpunkt ist auch der mächtige Zuckerahorn, der auf dem Vorplatz der Kreissparkassse, zwischen dem Kiosk am Diek und dem Angermarkt, steht. Doch mit rund 60 Jahren hat er jetzt sein Lebensende erreicht — hat die Stadt entschieden. Nach Begutachtung lautete die Diagnose: „Pilzbefall — Wipfeldürre“. Ab Montag sind am Diek die Baumfäller im Einsatz. Verschwinden wird aber nicht nur der Ahron, sondern auch zwölf Platanen, die noch zwischen dem Schwarz-Weiß-Haus am Heumarkt und dem Sparkassen-Vorplatz zu finden sind. Die Fällungen stehen auch im Zusammenhang mit dem Diek-Umbau.

„Ich gebe unumwunden zu, es war ein Fehler, dort vor etwa 30 Jahren Platanen zu pflanzen. Man hat den Bäumen viel zu wenig Raum gegeben, sich zu entfalten“, sagt Andreas Bornemann, der Umweltreferent der Stadt. Platanen könnten bis zu 40 Meter hoch werden und entsprechend breit ausschlagen. Der eher zwergenhafte Wuchs der Exemplare am Diek zeigt für Bornemann, dass dort mit der Bodendurchlüftung und den Nährstoffen einfach etwas nicht stimmt.

Als Straßenbäume mit beengtem Wurzelraum haben sie direkt an der Fahrbahn und an Gebäuden vor allem deshalb keine Zukunftschance, weil sie eine Gefahr darstellen. „Wir haben gerade dort eine Menge Leitungen, dazu Kanäle. Durch das Wurzelwerk der Platanen ist der Gehweg schon stellenweise angehoben worden, außerdem gab es auch Leistungsschäden“, erklärt Bornemann.

Dass in anderen Innenstädten gerade kleinwüchsige Platanen, dank des steten Rückschnitts, mit ihrem verschlungenen Geäst ein grünes Blätterdach ausbilden, das zum Verweilen im Schatten einlädt, ist aus Sicht des Gärtners Bornemann „eine arbeitsintensive Zierform, die dem Baum nicht gerecht wird“. Entscheidend bleibe der richtige Standort.

Anders ist der Fall beim Zuckerahorn gelagert. „Der stand dort ursprünglich mal auf einer Grünfläche und wurde bei der Neugestaltung des Platzes in ein Pflasterpodest angehoben. Dabei wurden vermutlich seine Wurzeln angeschnitten“, sagt Andreas Bornemann. Diese Wunden würden gerne von Pilzen befallen. „Manchmal schaffen es Bäume, sich dagegen abzukapseln. Aber der Zuckerahorn hat seinen langen Kampf jetzt verloren.“ Die Gefahr des Astbruchs sei in dem stark frequentierten Bereich nicht hinzunehmen, so der Umweltreferent. Die Fällungen erfolgen im Einklang mit der Baumschutzsatzung. „Das heißt, wir werden an anderer Stelle, zum Beispiel auch an der Wilhelmstraße, für Ersatz in großen und gut belüfteten Pflanzgruben sorgen.“