Stadt legt Brunnen nach Farbattacke trocken
Vandalen hatten das Wasser pink eingefärbt. Die Entsorgung ist sehr teuer.
Velbert. Am Wochenende konnten sich die Passanten in der Velberter Innenstadt über etwas mehr Farbe freuen — der Münzbrunnen vor der Sparkasse sprudelte in leuchtendem pink.
Auch im Internet kursieren seit Tagen Fotos und Spekulationen, ob das eingefärbte Wasser als dummer Jungenstreich eingeordnet werden soll oder doch als Vandalismus gilt. Ein Nutzer fragt die Netzgemeinde: „Gewollt oder ein Streich? Keiner konnte mir bis jetzt eine passende Antwort auf dieses Phänomen geben ...“
Für Carmen Sauerwein, Sachgebietsleiterin Stadtentwässerung der Technischen Betriebe Velbert, ist die Verunreinigung Vandalismus: „Die Beschädigung öffentlichen Eigentums ist ja leider keine Seltenheit. So wie Wände angesprüht werden, wurde jetzt der Brunnen vorsätzlich verschmutzt.“
Was auf den ersten Blick hübsch aussieht, zieht Probleme nach sich, denn welche Substanz dem Wasser seine Farbe gab, ist noch unklar. „Wir haben das Wasser zur toxikologischen Untersuchung in das Hygiene-Institut des Ruhrgebiets geschickt. Dort wird dann getestet, ob das Wasser giftig oder umweltschädlich ist“, sagt Sauerwein und fügt hinzu: „Das ist ein erheblicher Kostenaufwand.“
Mögliche Farbstoffe sind laut der Sachgebietsleiterin pinke Lebensmittelfarbe oder Indikationsfarbe, die bei Kanalarbeiten eingesetzt wird.
Zwei Tage dauern die Tests. Geprüft wird das Wasser anhand von Fischeiern und Leuchtbakterien. Falls das Wasser tatsächlich schädlich sein sollte, müssen sechs Kubikliter Flüssigkeit entsorgt werden.
Denn einfach in den Kanal pumpen ist dann nicht möglich. Die Kläranlagen könnten das Wasser nicht adäquat reinigen. Sauerwein: „Ein Entsorgungsunternehmen muss das Wasser dann wieder aufbereiten. Auch hier entstehen dann erneut Kosten.“
Im Moment sprudelt gar kein Wasser durch den Münzbrunnen, auch um spielende Kinder nicht zu gefährden.