Velbert Stadt Velbert deckte Betrugsmasche von falschem Vater auf
Velbert · Ein Mann hatte in verschiedenen Städten angeblich rund 30 Kinder.
In den Sozialen Medien posiert ein Mann in Nigeria vor seinen Fahrzeugen von deutschen Premiumherstellern. Der selbst ernannte „Mr. Cash Money“ besitzt die deutsche Staatsangehörigkeit. Den deutschen Behörden ist er nicht wegen der teuren Autos aufgefallen, sondern weil er in Deutschland 24 Kinder anerkannt hat, für die er nicht zahlt. Es sind Kinder von verschiedenen afrikanischen Frauen, die durch die Vaterschaftsanerkennung zusammen mit ihren Müttern und weiteren Angehörigen ein Bleiberecht in der Bundesrepublik erhalten haben. „Dieser Mann verursacht Kosten für die Sozialkassen von deutlich mehr als 1,5 Millionen Euro im Jahr“, erklärte Andreas Keppke von der Sicherheitskooperation Ruhr gegenüber dem ARD-Magazin „Kontraste“.
Unterhaltsvorschusskasse schöpfte Verdacht
Einen ähnlichen Fall hat im vergangenen Jahr in Velbert die Unterhaltsvorschusskasse, die beim Fachbereich Bürgerdienste und Soziales im Rathaus angesiedelt ist, aufgedeckt. „Es traten einige Unstimmigkeiten auf. Daraufhin wurde weiter recherchiert“, so Hans-Joachim Blißenbach, der Pressesprecher der Stadtverwaltung. Er möchte nicht auf Einzelheiten eingehen. Ein angeblicher „Vater“ hat rund 30 Vaterschaften in verschiedenen Städten anerkannt. „Bis auf diesen sind keine weiteren Fälle bekannt. Die Stadt Velbert ist nicht klagebefugt, Beurkundungen werden aber in Fällen von Scheinvaterschaften ausgesetzt“, so der Stadtsprecher, der keine Angaben über den entstandenen Schaden machen kann.
Verdachtsfälle werden der Ausländerbehörde gemeldet
Konkrete Verdachtsfälle gelangen an die Ausländerbehörde des Kreises Mettmann. „Beurkundungen von Vaterschaftsanerkennungen können neben den Standes- und Jugendämtern auch bei Notaren in verschiedenen Städten vorgenommen werden. Sobald uns eine Urkunde vorliegt, haben wir keine Handhabe“, beschreibt Katherina Krause von der Pressestelle der Kreisverwaltung die Sachlage.
„Wir verfügen über Programme, die uns anzeigen wenn mehrmals der gleiche Name auftaucht. Dann gehen wir dem nach und informieren die Familienkassen“, sagt Caroline Kleine-Benne auf Anfrage der WZ. Aktuell liegen der stellvertretenden Geschäftsführerin des Jobcenters Mettmann keine Hinweise vor.