Stadt will Schulbusse streichen

Sonnen- und Regenbogenschule sollen nach den Sommerferien nicht mehr angesteuert werden.

Foto: Simone Bahrmann

Velbert-Neviges. Die Stadt beabsichtigt, nach den Sommerferien die Schulbusse zur katholischen Sonnenschule und städtischen Regenbogenschule zu streichen. Diese Pläne haben in den beiden Grundschulen für helle Aufregung gesorgt. Gerade wurde dazu ein Rundschreiben an die Eltern verteilt, in dem die beiden Schulleiterinnen den Bedarf eines Schulbusses abfragen.

Formal ist nichts zu deuteln: Schon jetzt müsste die Stadt den Schulbus aus dem Bereich Auf den Pöthen gar nicht zu den beiden Grundschulen fahren lassen, da keines der Schulkinder 1000 Meter Fußweg zu bewältigen hat. Diese Entfernung ist jedoch Grundlage für den Einsatz eines Schulbusses.

Anders ist es für die Kinder, die zur evangelischen Grundschule an der Ansembourgallee gehen. Deren Fußwege (zwischen Haus, Haltestellen und Schule) addieren sich auf mehr als 1000 Meter, weshalb auch weiterhin ein Schulbus eingesetzt wird.

Dass der Schulbus derzeit mehr als 30 Kinder dennoch zur Sonnen- und Regenbogenschule fährt, sei ein Entgegenkommen der Stadt, sagte Abteilungsleiter Reinhard Mickenheim vom Schulamt. Dafür bezahlen die Eltern monatlich zwölf Euro — orientiert am Preis eines bezuschussten Schokotickets.

„Wir werden den kompletten Schülerspezialverkehr für die nächsten drei Jahre europaweit ausschreiben“, sagte Mickenheim. Dazu kamen alle Strecken auf den Prüfstand, die zur Sonnen- und Regenbogenschule sind nicht mehr dabei. Aus Sicht des Schulamtes kein Problem, da der Linienverkehr auf fast gleicher Strecke unterwegs ist wie der Schulbus.

Die Vorstellung, die Grundschüler im normalen Linienbus fahren zu lassen, bereitet den Schulleiterinnen Unbehagen. „Da sind ja dann auch die Großen von den weiterführenden Schulen drin“, sagte Christa Schreven (Sonnenschule). Wenn die Grundschüler unter sich blieben und der Busfahrer alle Kinder kenne, gebe das mehr Sicherheit — auch für die Eltern. Sie befürchtet ansonsten ein morgendliches Verkehrschaos, „da sicherlich kein Elternteil sein Kind mit einem öffentlichen Bus zur Schule fahren lässt“, wie es in dem Rundbrief heißt.

Überdies sorgt sich Schreven um die „Gleichberechtigung der drei Grundschulen“: Wenn die evangelische Grundschule weiterhin von einem Schulbus bedient werde, Sonnen- und Regenbogenschule aber nicht, könnte das bei manchen Eltern ein wichtiges Kriterium bei der Schulauswahl sein und sich negativ auswirken.