Nevigeser Brunnenplatz bekommt einen Garten an der Hauswand
Der Bezirksausschuss stimmt für den 250 000 Euro teuren Entwurf. Mehr Grün und Brunnenfontänen.
Velbert-Neviges. Der Bezirksausschuss hat die zusammen mit dem Langenberger Professor für Garten- und Landschaftsbau, Mehdi Mahabadi, überarbeiteten Vorschläge zum Umbau des Brunnenplatzes im Orth gebilligt. Für die unansehnliche Hauswand an der Südseite des Platzes wurde eine interessante Lösung gefunden.
Wie gehabt, soll der Platz eine ebene Fläche erhalten, um ihn künftig bei Veranstaltungen problemlos mit einer Bühne oder Buden bestücken zu können. Die in den Boden eingelassenen Brunnenfontänen rücken in die Platzmitte. Bodenhülsen sollen zudem erlauben, ohne großen Aufwand etwa einen Weihnachtsbaum aufzustellen. Die Hinweistafel zum Pilgerweg soll nach rechts Richtung Durchgang zum Busbahnhof wandern und auf einen kleinen Sockel gestellt werden: „Damit man den Text besser lesen kann“, so Stadtplanerin Petra Brandner, die die Pläne vorstellte.
Vor dem Durchgang soll außerdem ein Baum die wenig erbauliche Sicht Richtung Busbahnhof kaschieren. Highlight ist der sogenannte vertikale Garten: Eine bepflanzte Konstruktion mit eigener Bewässerung, die die benachbarte Hauswand verdeckt. Die Variante fand eindeutig den Vorzug vor einer grafischen Fassadengestaltung oder der kleinen Lösung eines Rankgitters.
Kritik gab es von den Vereinen. Schlossförderverein und Nevigeser Bürgerverein sind die Kosten von 250 000 Euro zu hoch. Der Vertreter der Werbegemeinschaft sagte, dass die Innenstadt wichtigere Probleme habe als eine Fläche für Veranstaltungen zu schaffen.
Tolle Entwürfe, fand Grünen-Chefin Esther Kanschat, forderte aber vor einem Beschluss eine Bürgerbeteiligung. Darauf wollten sich die anderen Fraktionen nach zig Jahren des Wartens und der verworfenen Entwürfe aber nicht einlassen: „Welchen Bürgern sollen wir dann folgen, welchen nicht?“ fragte August-Friedrich Tonscheid (Velbert anders).
Letztlich müssten doch die Gremien entscheiden, und wenn man das Projekt noch einmal schiebe, gerate man immer mehr in Verzug. So votierte der Bezirksausschuss einstimmig bei zwei Enthaltungen von FDP und Grünen für die Entwürfe.