Wülfrather kritisieren ihren Markt

Zu hohe Preise, zu wenig Parkmöglichkeiten — Kunden und Händler sind nur mäßig zufrieden.

Foto: Stefan Fries

Wülfrath. Die Wülfrather Bürger fürchten um ihren Wochenmarkt. Diesen Eindruck kann man nach einer WZ-Umfrage gewinnen. Denn trotz strahlenden Sonnenscheins und frühlingshafter Temperaturen waren die Kundenzahlen auch an diesem Samstag auf dem Platz am Diek allenfalls mäßig.

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Die Kunden monieren: Zu wenig Angebot, unübersichtlicher Aufbau, hohe Preise, kaum Parkmöglichkeiten. „Es fehlt vor allem ein Bio-Händler, dass würde auf jeden Fall Kunden anziehen“, sagt Nicole Janning (42). Irka Feldmann (73) ergänzt: „Ein neuer Käsehändler wäre gut“. Nicole Janning wünscht auch eine überschaubarere Anordnung der Stände und meint: „Das Angebot muss sich verändern, bei der Konkurrenz durch den Anger-Markt.“

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Der Tenor der Händler ist ähnlich verhalten. Blumenhändlerin Sigrid Dietz schimpft: „Die Stadt bietet kaum Parkmöglichkeiten an und da wo es ginge, ist es verboten.“ Die Politessen seien samstags zahlreich und schnell mit Strafzetteln bei der Hand. Geflügelhändler Hartmut Häger (50) beklagt: „Wer Strafe zahlen musste, kommt als Kunde wohl kaum mehr zurück, diese verfehlte Marktpolitik seitens der Stadt macht uns kaputt.“ Dann ergänzt er etwas gedämpfter: „Wir Händler machen uns aber auch selbst kaputt. Bei schlechtem Wetter kommt oft nur die Hälfte von uns. Dass das Kunden verjagt, ist klar.“

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Doch es gibt auch positive Stimmen. „Auf den Markt komme ich hauptsächlich wegen der unvergleichlichen Frische, da kann der Supermarkt nicht mithalten“, sagt Kundin Brigitte Schneiing. Die Händler loben die zahlreiche und treue Stammkundschaft, die einen Großteil des Umsatzes ausmache.

Der zentrale Standort sei ideal, so Blumenhändlerin Sigrid Dietz. Ein Standortwechsel käme für sie und die anderen Händler nicht infrage. Doch wünsche sie sich, dass bald wieder der gesamte Parkplatz genutzt werden kann. „Als Treffpunkt ist der Wochenmarkt auch schön, er gehört einfach zu Wülfrath dazu“, sagt Nicole Janning.