Stadtmarketing erfindet sich neu
Der neue Leiter Olaf Knauer kündigt eine Umstrukturierung der VMG an. Wichtige Aufgabenbereiche steuert nach Jahren wieder die Stadt.
Velbert. Es ist kein Geheimnis, dass die Velbert Marketing (VMG) den Ruf hatte, ihr eigenes Süppchen zu kochen. Dabei liegen seit der Gründung der GmbH im Jahr 2000 nicht ganz unwichtige Aufgaben wie Leerstandsmanagement oder Stadt- und Standortmarketing bei der GmbH, die ein Zusammenschluss von öffentlicher und privater Hand ist. In gewisser Weise wird nun das, was die Stadt damals ausgelagert hat, wieder zurück ins Rathaus geholt. Für die neue Verschmelzung steht Olaf Knauer.
Der 43-Jährige ist seit dem 1. August Leiter des neuen Fachbereichs Stadtmarketing im Rathaus und nebenamtlicher Geschäftsführer der VMG in einer Person. „Uns war es wichtig, eine engere Verbindung zwischen Stadt Velbert und dem Marketing herzustellen“, sagt Bürgermeister Dirk Lukrafka. Es sei in der Vergangenheit immer wieder eine Forderung gekommen: „Wir müssen in der Kommunikation besser werden.“
Der Prozess wurde mit langer Vorankündigung in Gang gesetzt: Bereits 2013 brachte der damalige Kämmerer Sven Lindemann eine Neuorganisation der Tätigkeitsfelder ins Spiel. Am 1. November des vergangenen Jahres beerbte Wilfried Löbbert, Chef der Wirtschaftsförderung, den ehemaligen VMG-Chef Nils Juchner, und blieb gleichzeitig bei der Stadt als neuer Abteilungsleiter Stadtmarketing.
Dass Löbbert von einem neuen Stadtmarketing-Chef abgelöst werden sollte, war damals schon klar. Nun ist Knauer da und kündigt bereits an: „Ich werde die VMG umstrukturieren.“ Löst sich die VMG am Ende ganz auf? Auf diese Frage gibt es kein klares Nein von Knauer. Nur: „Ich wage da derzeit noch keine Prognose.“
Klar ist: Der städtische Marketing- und VMG-Chef will die Leute — auch die Werbegemeinschaften in den Stadtteilen — öfters zusammen an einen Tisch holen. „Wir müssen die Leute wieder mehr für die Stadt begeistern“, sagt der gebürtige Velberter. Intern soll das Personal von Stadt und VMG durch den Brückenbauer Knauer enger zusammenrücken. Lukrafka: „Wir müssen alles Personal nutzen, was wir haben.“ Mit diesem Konstrukt soll am Ende mehr Arbeitskraft ins Stadtmarketing fließen — ohne weitere Ressourcen einzusetzen. „Know-How bündeln“ nennt das die Stadt.
Knauer, zuletzt bei einer Werbeagentur tätig, freut sich auf die neue Herausforderung. Er sagt: „Ich begreife Velbert und seine Stadtteile als ein Produkt, das es jetzt zu vermarkten gilt.“