Stadtwerke-Verbund rückt näher
Der Zusammenschluss zwischen Velbert, Remscheid und Solingen soll unter einer GmbH-Dachgesellschaft erfolgen. Die lokalen Gesellschaften bleiben erhalten.
Velbert. Die Stadtwerke Remscheid, Solingen und Velbert steuern auf einen Verbund zu. Konkret ist vorgesehen, eine gemeinsame Dachgesellschaft in Form einer GmbH zu bilden. Wie genau die Anteilsquoten der drei kommunalen und drei privaten (RWE Rhein-Ruhr, MVV Mannheim und Thüga München) Gesellschafter verteilt sein werden, stehe noch nicht fest, hieß es gestern nach der zweiten Sitzung des so genannten Lenkungsausschusses. Er tagte mit rund 50 Vertretern der beteiligten Unternehmen, Gesellschafter und Kommunen in Velbert.
Auch wenn die Bewertung der drei Einzelunternehmen noch nicht abgeschlossen sei, stehe aber fest: "Kein Einzelgesellschaft wird über 25 Prozent der Anteile und damit eine Sperrminorität haben. Damit bekommen wir wirklich eine Kooperation auf Augenhöhe, keine kann dominieren", sagte Thomas Hoffmann, Geschäftsführer der Stadtwerke Remscheid.
Die angehenden Partner versprechen sich von der gesellschaftsrechtlichen Kooperation ein gemeinsames jährliches Einsparpotenzial in Höhe von rund 19 Millionen Euro. Elf Millionen davon sollen allein im Material- und Bezugsbereich eingespart werden können, acht Millionen aber auch im Personalbereich.
Im Februar soll entschieden werden, wo die neue Dachgesellschaft ihren Sitz haben wird. "Bis zu 190von aktuell 1430Mitarbeitern in den drei Unternehmen müssen dann ihren Arbeitsplatz wechseln, weil wir Arbeitsabläufe verändern wollen", so Hoffmann. Weitere 230 Stellen sollen langfristig wegfallen - 130 davon allerdings sind heute schon "verplant", beispielsweise über Altersteilzeitregelungen.
"Es wird weder betriebsbedingte Kündigungen noch Verschlechterungen des Besitzstandes geben", sicherte Andreas Schwarberg (Stadtwerke Solingen) zu. Die Arbeitnehmervertreter blieben der Sitzung gestern trotzdem fern. Von ihnen erwarte man jetzt "klare Signale, ob man hinter der Kooperation steht", so Bürgermeister Stefan Freitag. Am Freitag ist ein Gespräch über die Aufnahme von Tarifverhandlungen angesetzt.
Im März/April sollen die Aufsichtsräte und Stadträte über den Verbund entscheiden. Geplant ist der Start zum 1. Januar 2009.