Wülfrather Gemeinden vor Zusammenschluss

Katholische Kirche: Pastor Langel verkündete beim Neujahrsempfang die Entscheidung.

Wülfrath. "Manchmal muss man eben die Suppe auslöffeln, die andere einem einbrocken", sagte Pastor Heinz-Otto Langel vielsagend, während er seine Schäfchen im Cornelius-Haus begrüßt und zu einer Tasse deftiger Gulaschsuppe einlädt. Im Anschluss an den sonntäglichen Gottesdienst richtete die katholische Kirchengemeinde ihren Neujahrsempfang aus und gab einen Überblick über die nicht unerheblichen Veränderungen in diesem Jahr.

Nachdem Pastor Langel die kleine, heitere Runde ausgiebig für das gute Engagement im Vorjahr gelobt hatte, packte er den sprichwörtlichen großen Hammer aus. Der katholischen Gemeinde St. Joseph steht ein Zusammenschluss mit den Gemeinden St. Petrus Canisius aus Rhodenhaus, sowie der Gemeinde St.Maximin aus Düssel ins Gotteshaus. Das Erzbistum Köln entschied, dass lediglich ein Pfarrgemeinderat bestehen soll, wo bisher drei vorhanden waren. "Über den genauen Ablauf wird noch bis Ende Juli beraten", erläutert Pastor Langel, "Aber Wülfrath bleibt Wülfrath!" Er erntete begeisterten Applaus der Zuhörer.

Das Problem sei, so Langel, dass alle drei Gemeinden auf eine lange Tradition zurückblicken können, was schon der Forderung nach einem einheitlichen Namen widerspreche. "St. Maximin existiert schon seit über tausend Jahren, würde bei einer Fusion aber wohl ihren Namen aufgeben müssen", erklärte Pastor Langel die Schwierigkeiten.

Schon seit mehreren Jahren arbeiten die Gemeinden an einem so genannten Pastoralkonzept, um die Arbeit der verschiedenen Bereiche besser koordinieren zu können. "Unser Steckenpferd ist die Kinder- und Jugendarbeit", lobte Pfarrgemeinderätin Beatrix Kraemer beispielsweise den Kinderchor. Im Anschluss zog Thomas Golbach, Mitverantwortlicher des jährlichen Sternsingens, Fazit. "Die Kinder werden immer jünger und leider auch immer weniger", rief Golbach zu mehr Einsatz auf. Außerdem gehe es nicht darum, eine Liste von Gemeindemitgliedern abzuarbeiten, sondern Menschen für die Arbeit der Kirche zu begeistern, die sonst keinen Kontakt dazu haben.

Stolz verkündete er die beachtliche Spendensumme von 21000 Euro, die in diesem Jahr an Vereine in Rumänien, Kenia und Indien gehen und zur Unterstützung bedürftiger Kinder verwendet werden.