Studie: Sozialer Wohnraum benötigt

Der öffentlich geförderte Bau geht zurück, so das Ergebnis der NRW-Bank-Studie.

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Wülfrath. Alle Fraktionen im Rat haben in der jüngsten Ratssitzung einstimmig mehr sozialen Wohnungsbau in der Kalkstadt verlangt. Es fehle an bezahlbaren Wohnungen, außerdem drängten auch anerkannte Asylbewerber auf den Wülfrather Wohnungsmarkt, hieß es. Neben Hausbauprojekten in Rohdenhaus und Düssel brauche die Stadt Wohnraum für das schmalere Portemonnaie.

Eine Studie der NRW-Bank mit Daten der amtlichen Statistik bestätigt: Immer weniger sozialer Wohnungsbau droht vor allem in den nächsten Jahren.

Wohnungen Wülfrath hat 10 346 Wohnungen. Weniger als der Durchschnitt für vergleichbar große Städte liegen diese in Ein- und Zweifamilienhäusern, deutlich höher in Mehrfamilienhäusern. Der Anteil von öffentlich gefördertem Wohnraum liegt in Wülfrath bei 9,3 Prozent gegenüber 11,8 Prozent in vergleichbaren Städten.

Alter der Bevölkerung Die Anzahl der Personen pro Haushalt liegt mit 2,2 in Wülfrath im Durchschnitt. Der Anteil der Über-75-Jährigen ist mit 11,7 Prozent aber höher als der Durchschnitt der gleich großen Städte (10,7) und der in NRW gesamt (10,6). Die Zahl der Unter-18-Jährigen ist entsprechend niedriger: 15,2 Prozent in Wülfrath stehen 17,1 in gleich großen Städten und 16,5 Prozent in ganz NRW gegenüber.

Gebäudearten Die Zahl der Wohnungen in Ein- und Zweifamilienhäusern liegt seit dem Jahr 2005 in etwa knapp über 4000 Wohnungen. Die Zahl derer in Mehrfamilienhäusern ist von etwa 6000 Wohnungen in 2015 auf jetzt unter 5800 gesunken.

Frei oder sozial gebunden Der Anteil frei finanzierter Wohnungen ist seit 2005 mit Schwankungen immer deutlich über 5100 geblieben. Der Anteil preislich gebundener Wohnungen, also sozialer Wohnungsbau, ist kontinuierlich von etwa 900 (2005) auf nur noch knapp 530 gefallen. Und die Entwicklung wird weitergehen, sagt die Studie: Bis 2013 würden es nur noch etwa 470 sein.

Alter der Wohnungen Vor allem Wohnungen, die zwischen 1980 und 1999 gebaut wurden, prägen den Wülfrather Bestand (27,2 Prozent). Der liegt im Vergleich in NRW bei nur 20,6 Prozent. Bei neuen Wohnungen (2000 bis 2011) ist Wülfrath unterdurchschnittlich: 6 gegenüber 7,3 Prozent in NRW.

Neue Wohnungen Sind seit 2005 in Ein- und Zweifamilienhäusern noch ähnlich viele Wohnungen wie in vergleichbar großen Städten gebaut worden, ist Wohnraum in Mehrfamilienhäusern seit 2005 kaum, seit 2012 gar nicht mehr gebaut worden.

Anzahl der Baugenehmigungen sozialer Wohnraum Zwischen den Jahren 2005 und 2007 sank die Zahl, um bis zum Jahr 2010 stark anzusteigen, dann aber wieder deutlich abzufallen.