Theater in Ratingen: Ein herrlicher Familienspaß
Bejubelte Premiere des traditionellen Weihnachtsmärchens im Stadttheater.
Ratingen. Der brave Müller Michel denkt sich nichts Böses, als er eines Tages in seinem Mühlbach einen besonders fetten Fisch findet. Doch aus dem Festmahl wird nichts, denn der Fisch gibt sich als verzauberte Prinzessin zu erkennen und bittet Michel um Hilfe. Auf den warten nun aufregende und fantastische Abenteuer, in denen er zahllosen Gefahren, aber auch neuen Freunden begegnet. Das traditionelle Weihnachtsmärchen der Theatergruppe "WIR" hat auch in diesem Jahr alles, was ein richtiges Märchen braucht: In seinem Kinderstück "Prinzessin Sonnenschein" lässt Autor Michael Kulhanek kein klassisches Märchenmotiv aus. Es gibt eine schöne Prinzessin, einen tapferen Helden, der verzwickte Aufgaben lösen muss, um diese zu retten, und einen bösen Zauber zu brechen.
Die Premiere am Samstagnachmittag im Stadttheater war rundum gelungen. Im Laufe seiner Abenteuer muss der Müller nicht nur den beschwerlichen Weg zur Adlerburg auf sich nehmen, sondern auch hinabsteigen in die Behausung der schrecklichen Monster. Die waren dann aber überhaupt nicht so schrecklich, sondern eher tapsig und etwas dumm. So mussten sich auch die jüngsten Besucher nicht fürchten, stattdessen herrschte fröhliches Gelächter vor.
Spannend war die Geschichte aber allemal: Die Kinder fieberten mit und fühlten sich die meiste Zeit voll im Geschehen. Dem Helden riefen sie immer wieder gut gemeinte Ratschläge auf die Bühne, die Bösewichte wurden ausgebuht oder aber ausgelacht. Denn eine verliebte Junghexe, ein cholerischer Zauberer und viele andere lustige Einfälle stellten sicher, dass sich alle, auch die Erwachsenen, bestens amüsierten.
Den Rahmen der Geschichte stellte der Märchenonkel dar, der oftmals die Zuschauer direkt ansprach. Aber auch die übrigen Figuren auf der Bühne interagierten bisweilen mit dem Publikum. Das ging soweit, dass die böse Hexe sich von den Zuschauern beobachtet fühlte: "Geht nach Hause!", schimpfte sie grantig, sehr zum Vergnügen der Besucher.
Wie immer war das Stück von den Laienschauspielern mit viel Liebe zum Detail ausgestattet. Das fing an mit den handgemalten Kulissen und ging über prächtige und fantasievolle Kostüme bis hin zu erstaunlichen Spezialeffekten mit Donner, Blitz und Rauch. Die witzige und spannende Geschichte wurde mit viel Tempo inszeniert, so dass trotz der langen Spieldauer keine Sekunde lang Langeweile aufkam.
Die weiteren Aufführungen finden statt am 5., 12. und 19. Dezember, jeweils um 15 Uhr im Stadttheater. Während allerdings in der Premiere noch einige Plätze frei waren, sind die weiteren Vorstellungen in der Regel recht schnell ausverkauft. Infos beim Kulturamt unter Telefon 550-4104 und 550-4105.