Tiersegnung: Beim Segen bleiben Dackel, Pudel und die Hühner völlig gelassen

Die Gemeinde hatte am vergangenen Wochenende zur Tiersegnung eingeladen.

Die Segnung zog wieder viele Herrchen und Frauchen mit ihren Schützlingen an. Hans Osterberg (r.), Mitinitiator der Tiersegnung, war Sonntag ebenfalls mit seinem Dackel Atilla dabei.

Foto: Simone Bahrmann

Velbert. Als das Bläser-Corps des Deutschen Teckel-Clubs aus Elberfeld die Jagdhörner ansetzt, ertönt ein vielstimmiges Echo: Eine Reihe von Hunden, die mit ihren Herrschen und Frauchen zur Tiersegnung am Mariendom gekommen sind, begleiten die Bläser mit lautem Geheul — ob vor Begeisterung oder aus Missfallen ist nicht so recht erkennbar.

Des Menschen beste Freunde sind eindeutig in der Überzahl, doch auch einige Katzen und Kaninchen gehören zu der Gemeinde, die sich vor der Wallfahrtskirche eingefunden hat. Die Bänke reichen nicht aus, einige Besucher müssen stehen. Ein wenig abseits befinden sich zwei Käfige mit Federvieh. Dorothea Knapp hat zwei Gänse und eine Ente sowie die beiden Hühner Hertha und Bertha mitgebracht: „Sie sind genauso Gottes Geschöpfe wie wir“, sagt die Nevigeserin.

Die Vögel bleiben angesichts der vielen Besucher völlig gelassen. Als regelmäßige Besucher des Kindergartens St. Maximin in Wülfrath sind sie Menschen gewohnt, erläutert Knapp, die die Kita in der Nachbarstadt leitet. Ihr ist wichtig, dass der Nachwuchs Tiere als Teil der Schöpfung kennen- und respektieren lernt: „Natur sollte gelebt werden.“

Respekt vor dem Tier mahnt auch Pater Wolfgang Strotmeier in seiner Ansprache an: „Gott hat uns die Tiere anvertraut“, sagt der Wallfahrtsseelsorger. Er erinnert an den heiligen Franziskus, der ein besonderes Verhältnis zu den Tieren hatte und der Legende nach mit ihnen sprach.

Sein Verhältnis zu den Tieren zeuge von Liebe und Ehrfurcht für die Schöpfung. Tiere seien aber keine Ersatzmenschen: „Sie sind Wesen mit eigenen Bedürfnissen, die man berücksichtigen muss.“ Fast alle Hunde verhalten sich friedlich während der Andacht. Die meisten bleiben auch ruhig und erheben erst wieder ihre Stimme, als die Jagdhornbläser ein weiteres Stück spielen. Nur kurz ist Siegfrieds abgrundtiefe Stimme zu hören.

Neben dem riesigen, schwarzen Neufundländer haben Richard Krüger und seine Ehefrau Mops Max aus Solingen mitgebracht: „Uns war es wichtig, dass die beiden hier den Segen bekommen“, sagt Krüger.