Tönisheide Tönisheider lassen sich Spaß nicht verderben

Neviges · Das schlechte Wetter machte auch dem Hubbelsgasser Weihnachtsmarkt zu schaffen. Der guten Stimmung tat das keinen Abbruch.

Die Tönisheider sind hart im Nehmen: Sie ließen sich vom Regen nicht beeindrucken und genossen den Hubbelgasser Weihnachtsmarkt.

Foto: Ulrich Bangert

„Unser Verdienst wird auf die beiden Gemeinden aufgeteilt. Davon werden die Kindergärten, die Pfadfinder oder der CVJM unterstützt“, erklärte Claudia Luda von der katholischen Pfarrgemeinde, die zusammen mit der evangelische Kirchengemeinde eine gemeinsame Hütte auf dem Hubbelsgasser Weihnachtsmarkt betrieb. „Doch bis jetzt haben wir nicht einmal die Budenmiete rausgekriegt“, ärgerte sich Presbyter Hans-Georg Berenwinkel am Samstagnachmittag. „Der Freitag war schlecht, es hat zu viel geregnet, es kamen zu wenige Leute.“ Wegen des Regens musste Wilbert Hager schweren Herzen sogar den Auftritt der Schlossstadtsänger absagen. „Das wird aber nachgeholt, wahrscheinlich beim nächsten Treckertreff“, kündigte der Vorsitzende der Tönisheider Werbegemeinschaft an.

Am Donnerstag kamen so viele Gäste wie noch nie zur Eröffnung

Ansonsten ging der Macher des „Hubbelsgasser“ gelassen mit den Unbilden des Wetters um. „Es ist halt so wie es ist. Es hat immer wieder in den vergangenen Jahren geregnet. Dafür war am Donnerstag richtig viel los, so voll war das noch nie am Eröffnungstag.“ Mascha Mattin und ihre Freundin Stephanie Miceli kamen aus Düsseldorf und staunten, dass der Markt trotz des unbeständigen Wetters so gut besucht war. Die beiden hatten ihren Bekannten Sebastian Flamme unterstützt, der eine Bude hatte. „Den Glühwein haben wir mit viel Liebe zusammengestellt, das Rezept werden wir allerdings nicht verraten.“ Selbst gemacht waren auch die Mettwürstchen, die von den „Tönisheider Burschen“ angeboten worden. Ansonsten gab es auf diesem Weihnachtsmarkt nichts zu kaufen. „Ich habe noch einen Weihnachtsmarkt besucht, auf dem es keine Dekoration oder Selbstgebasteltes gibt“, stellte Denise Gehring fest. „Aber das stört mich nicht, denn ich kaufe sowieso kaum etwas auf solchen Märkten ein.“ Dafür freute sie sich, dass mit ihren Kindern und Bekannten in einem Zelt im Trockenen stehen konnte. Zum ersten Mal wurden die Unterstellmöglichkeiten geschaffen. „Es ist schön, dass die Zelte da sind“, so die einhellige Meinung fast aller Besucher, die noch eine Feststellung machten: „Der Platz ist damit nicht mehr so groß, es ist jetzt heimeliger.“

Für Stimmung sorgte ein alter Bekannter: Uwe Heidelberg, der letzte Direktor der Heinrich-Kölver-Schule, griff beherzt in die Tasten seines Keyboards, begleitet von einem Gitarrenspieler. Der musikbegeisterte Pädagoge, der schon seine Schüler mitzureißen wusste, sorgte für mit seinem Gesang für Stimmung zwischen den Buden und dem Weihnachtsbaum, und das nicht nur mit „Jingle Bells“. „Das ist richtig rockig, das gefällt mir“, so eine Tönisheiderin, die im Takt so heftig wippte, dass der Glühwein aus dem Styroporbecher über die Handschuhe schwappte. Raphael Hackmann war von der Atmosphäre auf dem Markt begeistert: „Das macht richtig Spaß, in so einer Bude zu stehen, weil man gute Gespräche hat und nur in strahlende Gesichter schaut, keiner ist brummelig.“ Angesichts der Regenschauer brachte es Vater Thomas Hackmann auf den Punkt: „Die Tönisheider sind hart im Nehmen.“