Wülfrath Der HWM leidet unter dem Wetter

Wülfrath. · Die Witterung machte dem Weihnachtsmarkt schwer zu schaffen. Am Freitag schlossen die Buden sogar früher als gewohnt.

Auch die englische Partnerstadt Ware präsentierte sich auf dem Herzog-Wilhelm-Markt mit einem eigenen Stand.

Foto: Blazy, Achim (abz)

In diesem Jahr ist der Herzog-Wilhelm-Markt wahrhaftig nicht von gutem Wetter gesegnet gewesen. Grauer Himmel und viel Regen wirkten nicht sonderlich förderlich. Dazu kamen sogar stürmische Stunden. „Wir haben am Freitagabend früher Schluss gemacht“, berichtet Hans-Peter Altmann, Vorsitzender des Fördervereins Herzog-Wilhelm-Markt. „Es waren einfach kaum noch Leute auf dem Kirchplatz. Da hat es sich nicht mehr gelohnt.“ Insgesamt hielt das reichliche Regenwetter die Besucher fern. „Wir hatten viel weniger Gäste“, sagt Altmann. Vor einigen Jahren wurde einmal eine Besucherzählung gemacht, und man kam damals auf 25 000 Gäste. „Aber so viel haben wir dieses Jahr nicht“, ist sich Hans-Peter Altmann sicher.

Der Mittwoch war der einzige Lichtblick der Marktwoche

Nur unter der Woche sei es einmal ganz gut besucht gewesen. „Am Mittwoch war es relativ trocken.“ Dazu kam das attraktive Bühnenprogramm, das auch noch etliche Gäste anlockte. Das meint auch Ulrike Hüser von der evangelischen Kirchengemeinde Wülfrath. „Da lief es gut. Musik lockt immer.“ Viele kleine Geschenkideen und Weihnachtsdekorationen hat die evangelische Kirchengemeinde mitgebracht. „Das verkaufen wir für Bethel“, verrät Hüser. Alles wurde in den Werkstätten von Bethel angefertigt.

Ebenfalls Handarbeiten hat die Bergische Diakonie an ihrem Stand mit dem passenden Namen „Schatztruhe“ anzubieten. Viele Wochen und gar Monate haben die Schüler der Förderschule und die einzelnen Werkstätten des Ergotherapeutischen Dienstes gearbeitet, um ein vielfältiges Angebot für den Herzog-Wilhelm-Markt zu schaffen. Es wurde genäht, geschnitzt und gefeilt, lackiert, gebacken, gemalt und gebastelt. „Die Bewohner arbeiten so gerne für den Weihnachtsmarkt“, sagt eine Diakonie-Mitarbeiterin, die mit zwei Förderschülern den Stand betreut. Wenn ihre Sachen dann gefragt sind und verkauft werden, ist es für die Handwerker eine große Bestätigung und Anerkennung. Wie schön die Arbeiten sind, hat sich längst herumgesprochen, und so kommen viele Besucher extra wegen der kleinen weißen Engelchen, die Federflügel haben und eine winzige gehäkelte Mütze auf dem Köpfchen. Die Haupttage des Herzog-Wilhelm-Marktes sind allerdings die Wochenenden. „Da kommen auch viele Leute von außerhalb“, heißt es.

Herzliche Begegnungen
und Erzählungen von früher

Bei der Bergischen Diakonie ist man mit dem Ergebnis des Weihnachtsmarktes im Herzen von Wülfrath in jedem Fall zufrieden, denn dabei kommt es nicht nur auf den Verkauf an. „Wir haben hier ganz viele herzliche Begegnungen, und oft kommen die Leute an den Stand und erzählen von früher, wie etwas hergestellt oder gebacken wurde.“ Und auch mit dem Standwechsel in die Nähe des Kircheneingangs ist die „Schatztruhe“ glücklich, denn hier ist es bedeutend leiser.

Wer sich bei dem nasskalten Wetter doch dazu aufgerafft hat, eine Runde um die Kirche zu drehen, hatte in jedem Fall reichlich Gelegenheit, sich mit diversen Punschen, Glühweinen und sonstigen Leckereien von innen aufzuwärmen. „Ja, man sagt zwar, es gibt kein schlechtes Wetter, nur schlechte Kleidung“, stellt Besucher Peter Loche fest, „aber es macht einfach mehr Spaß, wenn man keinen Regenschirm braucht und nicht vom Sturm davongeblasen wird.“ Hans-Peter Altmann bringt es mit einem Satz auf den Punkt: „Wenn wir besseres Wetter gehabt hätten…“