Trotz des Verkaufs hat Wülfrath mehr Spielplätze als gefordert
Haushaltssicherung: Die Veräußerung von Spielflächen ist beschlossen.
Wülfrath. Insgesamt 3500 Quadratmeter Spielplatzfläche wird die Stadt verkaufen. Das haben jetzt Jugendhilfeausschuss, der Ausschuss für Wirtschaftsförderung und Stadtentwicklung und schließlich auch der Rat beschlossen. Damit folgte die Politik gegen die Stimmen von DLW und Grünen dem Vorschlag der Verwaltung, Teilbereiche der Spielflächen Zur Hotzepar, Am Braken, Am Braken/Garagenhof, Ellenbeek/Magdeburger Straße und Ulmenweg zu veräußern.
"Der Beschluss gehörte bereits zum Haushaltssicherungskonzept und wird jetzt lediglich umgesetzt", stellte Bürgermeisterin Dr. Claudia Panke klar. Davon, dass der Rotstift bei den Bedürfnissen der Kinder angesetzt werde, wie einige Politiker beklagen, könne keine Rede sein. Im Gegenteil: Die Stadt weise immer noch zwölf Hektar Spielflächen aus, obwohl hochgerechnet auf die Einwohnerzahl nur fünf Hektar verpflichtend wären. Sollte das Haushaltssicherungskonzept nicht greifen, könne es sogar dazu kommen, dass die Spielflächen auf eben diese Größenordnung heruntergefahren werden müssten, so Panke.
"Wir haben uns jeden Spielplatz angesehen und die Möglichkeiten geprüft", erklärte Fachbereichsleiter Hans-Werner van Hueth das Procedere im Vorfeld des Beschlusses. Die zur Veräußerung anstehenden Flächen seien teilweise ohnehin schon von Anwohnern zur Pflanzfläche gemacht worden und hätten nicht mehr als Spielfläche genutzt werden können.
Der Vorschlag der CDU-Fraktion, auf einen Spielplatz am Braken komplett zu verzichten und den zweiten entsprechend herzurichten, musste verworfen werden. "Es gibt dort sonst einen Bereich, der laut Spielflächenbedarfsplan nicht mehr ausreichend mit Spielmöglichkeiten abgedeckt wäre", so Diplom-Ingenieur Björn Leißner vom Planungsamt. Außerdem erlaube es die derzeitige finanzielle Lage der Stadt nicht, neue Spielgeräte zu beschaffen, so Hans-Werner van Hueth.
Axel Effert (CDU) regte an, weitere Spielflächen zu veräußern. Ein Teil des Erlöses solle dann in neue Spielgeräte gesteckt werden. Eine Idee, die auch bei Hans-Jürgen Ulbrich (SPD) auf Zustimmung stieß. Dem musste Panke eine Absage erteilen: "Jede zusätzliche Einnahme müssen wir in die Schuldentilgung stecken."