Wülfrath: Wie es sich anfühlt, ein alter Mensch zu sein
Hauptschüler der achten Klassen schlüpften in ein Alterskostüm
Wülfrath. "Wie fühlt sich Alter an?" Eine Frage, die die Klasse 8 der Hauptschule Wolverothe jetzt beantworten kann. Zwei Tage lang haben sie mit einem sogenannten Altersanzug und anderen Hilfsmitteln erlebt, wie es ist, sich eingeschränkt bewegen zu können, nicht richtig sehen zu können. Alina Kubatieva (l.) stellt knapp fest: "Mir tun alle Glieder weh, besonders die Beine und Handgelenke."
Nein, ein schönes Gefühl sei das nicht. Und Emir Ergogmus (r.) muss erkennen, "dass man kaum laufen kann". Die Brillen, die sie tragen, lassen entweder nur einen Tunnelblick zu oder eröffnen nur ein beschränktes Sichtfeld. "Das fühlt sich nicht gut an", sagt Emir. 25 Kilo schwer ist die Weste, die die Kinder tragen. Handgelenkschoner, die die Handlungsfähigkeit behindern, Gewichte für die Beine, ein Korsett, das das Rückgrat versteift: "Es sind unterschiedliche Grade und Möglichkeiten der Einschränkungen im Alter, die simuliert werden", skizziert Lehrerin Annegret Helberg.
So ausgestattet, müssen die Schüler Blätter aufheben, Treppen gehen oder aus einem Sitzsack aufstehen. Ermöglicht wurde dieses Experiment durch Förderung der Stiftung Partner für Schule NRW. Es ist Teil eines ausgedehnten Projekts, das die Schüler fit zum Beispiel für soziale Berufe machen soll. Außerdem trägt es dazu bei, mehr Verständnis für alte Menschen aufzubringen.
Die Hauptschule ist ein langjähriger Partner des Hauses August von der Twer. Helberg: "Erst am Dienstag haben wir noch dort an einer Weihnachtsfeier teilgenommen." Die Hauptschüler haben außerdem ein Praktikum an einer Förderschule des Benninghofes absolviert.