TV Blau-Weiß: Das Tenniscamp schlägt ein

Mit 30 Kindern startete der TV Blau-Weiß vor zehn Jahren das erste Tenniscamp. Jetzt sind mehr als 80 Teilnehmer dabei.

Wülfrath. Von wegen Tennis — jetzt dreht sich alles um Bonny. Antonia will den Kleinen streicheln. Und Nico würde den acht Wochen alten Bolonka-Welpen am liebsten mit nach Hause nehmen. In der ersten Obst- und Gemüsepause des am Montag gestarteten Tenniscamps von TV Blau-Weiß ist der niedliche Vierbeiner der Star — bevor die elf Trainer die 46 Mädchen und Jungen wieder auf die Plätze rufen. „Weiter geht’s!“

Vom Balkon des Clubheims beobachtet der scheidende Vorsitzende Axel Grosse die Szenerie mit einem Lächeln. „Schon toll, wie sich das Camp in einem Jahrzehnt entwickelt hat“, sagt er. Mit knapp 30 Kindern gestartet, sind es heute mehr als 80 Teilnehmer —zum ersten Mal auch Erwachsene, die ihr Tennisspiel gezielt verbessern wollen. „Und das quer durch die Generationen“, wie er betont.

Nachwuchsprobleme, die auch ein Grund dafür waren, Tenniscamps anzubieten, „kennen wir nicht mehr“, sagt Jugendwartin Nadja Laschet. Im Gegenteil: „Es wartet schon der nächste Jahrgang Kinder, der eintreten will.“ Durchaus möglich, so die Mutter von vier Kindern, „dass wir im Winter zum ersten Mal Tennis auch schon für Dreijährige anbieten werden“. 175 Mädchen und Jungen zählt Blau-Weiß heute schon zu seinen Mitgliedern.

Nach Spielstärke werden die Kinder an diesem Montagmorgen in verschiedene Gruppen eingeteilt. Die Geschwister Christina und Thomas Utech haben die Jüngsten unter ihren Fittichen, die Fünf- bis Siebenjährigen. „Da steht die Ballgewöhnung noch im Mittelpunkt“, sagt sie. Über Spiele und kleine Wettbewerbe bringen sie die Kleinen in Bewegung. Nach dem Flitzelauf jubelt Jakob (7): „Ich war der Schnellste, auch bei den Mädchen.“

Jana und Johanna (beide 11) versuchen sich an der erstmals eingesetzten Ballmaschine. „Die kommen ganz schön schnell, die Bälle“, findet Jana. „Aber immer gleich. Langweilig“, urteilt ihre Klassenkameradin.

Ganz andere Anforderungen warten auf Tim, Tom, Flo und Jona im Doppel. Jedem Paar steht nur ein Schläger zu Verfügung — Teamwork und Schnelligkeit sind da gefragt.

Dienstältester Camp-Trainer ist Ralf Otto, der zum elften Mal dabei ist. „In der Breite ist die technische Qualität der Teilnehmer immer besser geworden“, sagt er. Das Beste am Camp aber sei, „dass die Kinder hier Kinder sein können, dass sie Freiraum haben, sich auszutoben“, fügt er hinzu. „Klar gehört auch Disziplin zum Training dazu. Aber eben nicht nur.“ Sport und Spaß gibt es noch bis Freitag.