Union Velbert stemmt Herausforderungen
Der Sportverein ließ 2015 Revue passieren. Beim Fußball sollen weiter Flüchtlinge integriert werden.
Velbert. Das vergangene Jahr bezeichnete Wolfgang Dielschneider als eine Herausforderung für die 950 Mitglieder des SV Union Velbert. Der erste Vorsitzende des Sportvereins, der 2011 aus der Fusion des FC Tönisheide und des TuS Neviges hervorging, meinte damit die Einschränkungen, die sich durch die Belegung von Sporthallen durch Flüchtlinge ergaben.
Wolfgang Dielschneider, Vorsitzender SV Union Velbert
„Unsere Tischtennisabteilung musste verzichten, aber was ist das gegenüber dem Leid, das diese Menschen ertragen mussten“, fragte beim Neujahrsempfang Wolfgang Dielschneider, der sich darüber freute, dass sich für einige Wochen drei junge Afrikaner aus der Flüchtlingsunterkunft am Waldschlösschen einer SV Union-Fußballmannschaft angeschlossen hatten. „Die staunten über unsere Fußbälle und den Kunstrasenplatz, es gab niemals Probleme.“
Der SV Union hat sich bereiterklärt, jungen Flüchtlingen, die ohne Eltern nach Deutschland gekommen sind, zu ermöglichen, der A-Jugend beizutreten. Generell möchte der Verein allen Kindern die Fußball spielen möchten, dies ermöglichen - auch wenn sie wenig talentiert sind. Dielschneider konnte sich einen sarkastischen Seitenhieb auf das „komische Dreigestirn“ beim DFB nicht verkneifen: „Sie wissen schon, wen ich meine...“ Auf das, „was der Greisenclub der FIFA so veranstaltet“, wollte der Redner nicht weiter eingehen.
Bürgermeister Dirk Lukrafka dankte den Sportlern, dass sie im vergangenen, sehr hektischen Jahr viele Unannehmlichkeiten ertragen mussten. Dennoch stellt der erste Bürger der Stadt fest, dass der Sport einigermaßen erträglich gestaltet werden konnte. „Wir wissen nicht, was 2016 auf uns zu kommt, deshalb halten wir die Sporthalle an der Grünstraße für eine mögliche Unterkunft weiter bereit.
Die Halle Waldschlösschen bleibt noch für einige Wochen gesperrt, weil die Deckenverkleidung auf mögliche Mängel untersucht werden muss, damit sie wieder dem Ballsport zur Verfügung gestellt werden kann.“ Ferner kündigte Lukrafka den Ausbau der Sportanlage Birth in diesem Jahr an, eine weitere Halle für den Schulsport stellt er in Aussicht, wenn im Rahmen des Schulentwicklungsplans ein neuer Grundschulstandort geschaffen wird. Überlegungen werden angestellt, wie die Außenanlagen am Sportzentrum erweitert werden können, nachdem dort alle Deponien verfüllt sind.
Bei seinem Rundumblick über die Sportanlagen sprach er auch den Hockeyplatz an, der in keinem guten Zustand ist. Um den SV Union Velbert macht sich der Bürgermeister keine Sorgen: „Der ist gut aufgestellt.“
Das ist sicherlich ein Verdienst der Sportler, die seit Jahrzehnten dem Verein beziehungsweise den Vorgängern, die Treue halten. Union-Geschäftsführer Dieter Blobel konnte zahlreiche Mitglieder zu ihren runden Jubiläen gratulieren.
Besonders hob er die 70-jährige Mitgliedschaft von Hans-Gerd Stockter hervor, der als Siebenjähriger dem FC beitrat und 1969 die Aufstiegsmannschaft trainierte.