Velbert „Geschichte zeigt, dass man Frieden immer wieder suchen muss“

Velbert · Bürgermeister Dirk Lukrafka ruft zur Teilnahme an der zentralen Feierstunde anlässlich des Volkstrauertages auf.

Vor dem Ehrenmal am Nevigeser Schlossteich werden am Sonntag um 11 Uhr Kränze zum Gedenken niedergelegt.

Foto: Ulrich Bangert

Mit der um 12 Uhr beginnenden, zentralen Feierstunde am Ehrenmal an der Poststraße und weiteren Kranzniederlegungen an den Gedenksteinen im Stadtgebiet begeht Velbert am Sonntag, 17. November, den Volkstrauertag 2024. Bürgermeister Dirk Lukrafka ruft die Velberterinnen und Velberter zur Teilnahme auf.

„,Es gibt keinen Weg zum Frieden, Frieden ist der Weg’“, zitiert das Stadtoberhaupt den indischen Rechtsanwalt, Politiker und Pazifisten Mahatma Gandhi. „Dass Frieden der Weg ist, dürfen wir in Deutschland schon seit fast 80 Jahren erleben. Nur die wenigsten von uns können sich noch aktiv an die Jahre des Nationalsozialismus, 1933 bis 1945, erinnern. Auch für die jüngeren Generationen ist es deshalb wichtig, an die Opfer von Kriegen und Gewaltherrschaft zu erinnern, um aus der Geschichte lernen zu können. ,Die Erinnerung an die nächste Generation weitergeben’ lautet daher das Motto des diesjährigen Volkstrauertages.

Der Volkstrauertag wurde erstmals im Jahre 1919 begangen, als der Volksbund Deutscher Kriegsgräberfürsorge der Toten des ersten Weltkriegs gedachte. In der Zwischenzeit sind allein im zweiten Weltkrieg weltweit mehr als 70 Millionen Menschen durch die Folgen von Nationalsozialismus, Völkermord und Antisemitismus getötet worden. Dieses dunkle Kapitel in der Geschichte darf sich niemals wiederholen und doch geschieht es gerade vor unseren Augen. Der Krieg in der Ukraine und der Krieg in Israel sind nur zwei Beispiele aktueller Kriegsgeschehnisse. Auch in diesem Jahr begehen wir den Volkstrauertag nicht nur in stillem Gedenken an die Opfer vergangener Kriege und Gewaltherrschaften, sondern auch an alle die der Gegenwart.

Die Geschichte zeigt uns, dass man den Frieden immer wieder suchen muss. Dass man sich nicht mit der Menge treiben lassen darf, sondern das aktuelle Zeitgeschehen immer wieder hinterfragen muss. In Zeiten von Fake-News und KI-gesteuerten Algorithmen ist das Überprüfen von Wahrheiten und das Besinnen auf den Frieden wichtiger denn je.

Der Volkstrauertag, den wir in diesem Jahr zum 105. Mal begehen werden, ist älter als die ältesten Velberter Bürgerinnen und Bürger. Und doch ist er von großer Aktualität und Bedeutung. Denn wir können die Vergangenheit nicht ändern, aber die Gestaltung einer friedvollen Zukunft liegt in unserer Hand.

Lassen Sie uns gemeinsam erinnern – gegen das Vergessen. Lassen Sie uns dem Hass aktiv entgegentreten. Und lassen Sie uns sicherstellen, dass sich die Geschichte nicht wiederholt“, mahnt Dirk Lukrafka.