Velbert feiert Schlossgeschichte
Beim Schlüsselfest am 21. Mai steht dieses Mal auch die Zukunft der Innenstadt im Fokus. Bürger sollen sich mit Ideen beteiligen.
Velbert. Alle fünf Jahre besinnt sich Velbert mit dem Schlüsselfest in besonderem Maße auf seine Identität als Schloss- und Beschlägestadt. „Wir sind uns treu geblieben“, sagt Altbürgermeister Heinz Schemken in seiner Funktion als Vorsitzender der Förderungsgemeinschaft des Schloss- und Beschlägemuseums. Während andere Städte ihre Wurzeln im Laufe der Jahre verloren hätten, sei Velbert noch immer in besonderem Maße mit seiner Industrie verbunden.
Das Schlüsselfest wird das am 21. Mai unter Beweis stellen. Ab 11 Uhr warten auf die Besucher in der City im Schloss- und Beschlägemuseum und auf dem Europaplatz diverse Aktionen und Ausstellungen zu einem ganzen Bündel runder Geburtstage. Das 80-jährige Bestehen feiert das Schloss- und Beschlägemuseum und dokumentiert seine Vergangenheit im Forum (Oststraße 20) mit der Ausstellung „Museum im Wandel“.
Der Bergische Geschichtsverein zeigt anlässlich seines 40-jährigen Bestehens die Ausstellung „Velbert Industriestadt — Industrie“ in der Stadt. Hinzu kommen die Schau „Gemeinsam für die Region“ anlässlich des zehnten Geburtstages der Schlüsselregion und diverse Firmenpräsentationen, etwa von CES und Wilka.
Nicht zufällig ist das Schlüsselfest in diesem Jahr auf den Tag der Städtebauförderung gelegt worden. Bürgermeister Dirk Lukrafka erklärt, was das Fest 2016 so besonders macht: „Wir wollen nicht nur Zurückblicken, sondern den Leuten auch das Innenstadtkonzept näher bringen.“ Bei der Umgestaltung des City-Kernstücks rund um Villa Herminghaus, Forum Niederberg und Offersplatz spielt bekanntermaßen auch das Museum eine größere Rolle (die WZ berichtete). Schemken betonte noch einmal, wie wichtig aus Sicht des Fördervereins der Umzug des Museums an einen prominenteren Ort wie zur Villa Herminghaus ist: „Wir haben etwas aufzuholen.“
Der Schlüsseltag soll daher auch dazu dienen, den Bürgern die kommende Innenstadtentwicklung und das integrierte Handlungskonzept etwas näher zu bringen. In einer Präsentation im Pavillon des früheren Forum-Restaurants legt die Stadt den Stand der Planung offen. Bürgermeister Lukrafka erinnerte: „Das Handlungskonzept ist ja noch nicht fertig. Wir möchten dazu noch Impulse an diesem Tag bekommen, um die Leute mitnehmen zu können.“
Heike Möller, Abteilungsleiterin des Planungsamtes, sagt: „Das ist jetzt die Gelegenheit, dass sich alle einbringen können.“ Ein konkretes Beispiel: Der Plat´z „am roten Schirm“ (neben Thalia) soll umgeplant werden, doch die Details stehen noch nicht fest. „Da brauchen wir noch Anregungen aus der Bürgerschaft“, so Möller. Im Sommer soll ein Innenstadtbüro dauerhaft Bürgern die Möglichkeit bieten, sich zu beteiligen. Das spannende Element „Stadtgalerie“ wird vom Investor Concepta ebenfalls am Schlüsseltag präsentiert.
Nicht zu kurz wird auch der Feier—Aspekt kommen. Auf einer Bühne auf dem Offersplatz startet um 15 Uhr das Hauptprogramm mit Live-Musik von vier Velberter Bands. Schließlich lädt Velbert aktiv dann noch zum Public Viewing ein: Gezeigt wird das Endspiel des DFB-Pokals. Auch der Einzelhandel ist mit im Boot, so dass die Geschäfte bis 18 Uhr geöffnet haben. Auf dem Europaplatz wartet auf die Velberter ein attraktives Gewinnspiel und eine Autoshow, die Modelle vom klassischen Oldtimer bis zum reinrassigen Sportwagen präsentiert. Ein Schmied ist auf dem Forumsplatz ebenso angekündigt wie ein Segway-Parcours auf dem Platz Am Offers.
Der Bürgermeister freute sich, dass sich so viele Initiativen zusammengefunden haben, um das Schlüsselfest anlässlich des Stadterneuerungsprozesses aufleben zu lassen: „Das Programm spannt den Bogen zwischen Vergangenheit und der Aussicht auf eine prosperierende Zukunft.“