Velberter Geldverleiher nach vier Jahren tot gefunden
Seine Familie hatte den damals 28-jährigen Vater als vermisst gemeldet. Die Polizei geht von einem Verbrechen aus.
Velbert/Hattingen. Schon 2012 nahm die Kriminalpolizei an, dass das Verschwinden von Resat Ö. aus Velbert mit seinen Geldverleiher-Geschäften in Zusammenhang steht. Jetzt existiert die traurige Gewissheit: Der damals 28-jährige Vater zweier Kinder ist offensichtlich Opfer eines Gewaltverbrechens geworden. „Als Motiv sehen wir einen möglichen Disput zwischen Schuldner und Gläubiger“, sagte Tobias Puspas, Leiter der Mordkommission, der WZ.
Spaziergänger fanden bereits am 8. Oktober einen menschlichen Schädel in einem moorastigen Naturschutzgebiet an der Ruhr in Hattingen. „Das war ein Zufall, an dieser Stelle gehen selten Spaziergänger vorbei“, so Puspas. Weitere Skelettteile und ein Grab, in dem ein Mäppchen mit persönlichen Dokumenten verscharrt war, fand später ein Suchtrupp der Polizei. Es handelten sich um die sterblichen Überreste von Resat Ö.. „Wahrscheinlich haben Tiere die Knochen verteilt. Außerdem handelt es sich um ein Überschwemmungsgebiet“, erklärt Puspas. Die Beamten gehen davon aus, dass mehrere Beteiligte die Leiche in das abgelegene Gebiet getragen haben.
Offiziell arbeitete das Opfer in einer Schreinerei in Heiligenhaus. Nebenbei verlieh Ö. jedoch im privaten Rahmen Geld. „Er hat in seinem Umfeld Menschen finanziell geholfen — gegen Zinszahlungen“, so Tobias Puspas.
Am Gründonnerstag, 4. April 2012, wurde Resat Ö. das letzte Mal lebend gesehen. Er verließ gegen 19 Uhr seine Wohnung in Velbert-Mitte. Seiner Familie erzählte er, dass er sich mit einem Freund treffen wollte, um sich ein Elektrogeschäft in Gelesenkirchen anzusehen.
Seine Spur verliert sich in Bochum. Die Polizei konnte ermitteln, dass sein Handy von dort das letzte Signal gesendet hat. Später meldete die Familie den Velberter als vermisst und lobte sogar eine Belohnung von 10 000 Euro für konkrete Hinweise aus.
Ein Jahr ermittelte die Polizei, auch im Umkreis der Schuldner. „Es wurde konkret gegen Verdächtige ermittelt“, berichtet der Leiter der Mordkommission. Doch keine Spur führte weiter. Nach einem Jahr wurde der Fall bis auf Weiteres zu den Akten gelegt.
Nun versuchen die Ermittler erneut, die Straftat aufzuklären. Die Polizei sucht nach Zeugen, die den etwa 1,65 Meter großen Mann mit stämmiger Figur und kurzen dunklen Haaren damals gesehen haben oder Angaben zu seinem Verschwinden machen können: Telefon 02331/9862066.