Vision für ein neues Schloss-Museum
Gestern stellte Leiter Ulrich Morgenroth dem Kuratorium sein Zukunftskonzept vor. Das Leitthema des Hauses soll „Sicherheit“ werden.
Velbert. So unsichtbar wie der Schließ-Prozess in einem Schloss ist auch das entsprechende Museum in Velbert. „Wir sind in einem Gebäude versteckt, ohne erkennbare Außenfassade“, stellt Ulrich Morgenroth, Leiter des Deutschen Schloss- und Beschlägemuseums, fest. Auch die Ausstellungsfläche im Forum Niederberg direkt neben der Zentralbibliothek ist räumlich sehr begrenzt. Der Wunsch nach Veränderung ist nicht neu — das Konzept von Leiter Morgenroth ist es aber. Gestern Abend stellte er dem Kuratorium des Museums erstmals seine inhaltlichen Vorstellungen für ein mögliches neues Haus in der Villa Herminghaus vor.
Sein Wunsch: Das Museum mehr zu einem „Menschenmuseum“ werden zu lassen und das Thema Schloss und Beschläge damit stärker in Zusammenhang mit den Besuchern zu setzen. „Wir müssen den Leuten deutlich machen: Was hat das Thema mit mir zu tun?“, so Morgenroth. Daher plant der Museumsleiter das Motiv des Hauses auf eine breitere Basis zu stellen — weg vom nackten Schloss, hin zum übergreifenden Thema Sicherheit.
So könnte die neue Dauerausstellung nicht erst bei der Erfindung des Schlosses ansetzen, sondern mit dem Besucher einen anschaulichen Gang durch die Menschheitsgeschichte unternehmen. Der erfährt dabei, wie sich allmählich mit der Kultivierung des Menschen das Sicherheitsbedürfnis herausbildete.
„Die Dauerausstellung soll dabei wesentlich plastischer werden“, wünscht sich Morgenroth. Er plant zwei Aktionsbereiche, einen zum Thema Eisen, wo die Besucher selbst sägen und biegen können, und einen zum Thema Alarmmeldetechnik. Dort könnten sich Aktive wie im Spionagefilm durch einen Lichtschrankenparcours schlängeln.
Der Traum vom neuen Schloss-Museum, er ist noch abstrakt. „Das ist mein Wunschmuseum im Kopf“, sagt Morgenroth, wissend, dass man am Ende vielleicht Abstriche machen muss. Die Planung im Rahmen des integrierten Handlungskonzeptes sieht den Umzug des Museums in die benachbarte Villa Herminghaus vor. Weil das Gebäude nur bedingt für Ausstellungen geeignet ist, wäre ein Anbau nötig. Wie der aussieht, ist noch gar nicht klar. Bei Morgenroths Grafik handelt es sich nur um eine visuelle Veranschaulichung und kein Architekten-Modell.
Bis es soweit ist, kann noch einige Zeit vergehen. „Die Jahreszahl 2019 schwebt so umher, aber wir befinden uns noch in einem sehr frühen Stadium“, sagt Morgenroth. Viele Fragen, auch die der Finanzierung, sind noch ungeklärt. Aber der Museumsleiter ist zuversichtlich, dass die neuaufgelegte Kultureinrichtung Wirklichkeit werden kann. „Wenn ich nicht daran glauben würde, würde ich mich auch nicht so begeistern.“