Wände des Schloss Hardenberg werden verputzt
Nicht mit einer Kelle, sondern mit Druckluft wird der Mörtel aufgetragen. So wird das anfällige Mauerwerk besser geschützt.
Neviges. Schloss Hardenberg präsentiert sich in diesen Tagen verhüllt: Seit vergangener Woche wird der Spritzputz auf die nackten Außenwände aufgetragen.
Dazu wurde über das komplette Gerüst ein Kunststoffvorhang gelegt, um die Staubentwicklung möglichst gering zu halten. Auf der obersten Ebene des Gerüstes spritzt Steinmetz Klaus Poniatowski im weißen Schutzanzug den Putz mit einer Düse auf die Mauer unterhalb der Dachrinne. Das Fördern des Materials übernimmt ein Kompressor: Er bläst den in einem Vorratsbehälter vor dem Gebäude deponierten Putz mittels Druckluft in eine Schlauchleitung. Das Wasser wird erst am anderen Ende der Leitung in der Spritzdüse dazu gemischt.
An der Nordseite des Gebäudes ist ein breiter Streifen unterhalb des Dachs bereits mit der grauen Masse bedeckt. Sie soll das aufgearbeitete, witterungsanfällige Mauerwerk schützen und als „Halteschicht“ für die noch anstehende Rissverpressung dienen, bei der per Injektion Mörtel ins Mauerwerk gedrückt wird. Außerdem ist der Belag die erste von drei Schichten zum Aufbau eines neuen Putzes und fungiert nicht zuletzt als „Wintermantel“ für das Schloss.
Zuvor hatte man noch mit einem beigefarbenen Putz experimentiert. Statt in tristem Grau sollte das Schloss bis zur Fertigstellung beinahe wieder wie früher aussehen — zumal bekanntlich mangels finanzieller Mittel offen ist, wann die Sanierung weitergeführt werden kann. Doch das Ergebnis war nicht befriedigend: „Solange der Putz noch feucht war, machte er einen guten Eindruck, aber je mehr er abtrocknete, desto fleckiger sah die Wand aus“, sagt der städtische Projektleiter Udo Misiak über den Versuch. So blieb es beim Grau. Bis spätestens Ende Oktober, also vor Frost und Winterwetter, soll die Putzschicht aufgetragen sein.