Walking macht müde Beine munter
Es sieht einfach aus, kann aber ganz schön anstregend sein: Nordic Walking bietet der Nevigeser Turnverein an. In Gruppen lernen Einsteiger die richtige Technik.
Der Spruch ist ebenso alt wie zeitlos richtig: Wer rastet, der rostet. Wenn der eigene Körper aber jetzt schon eine Korrosionsschicht angesetzt hat, wie kriegt man ihn dazu, sich wieder zu betätigen? Wie schafft man den Dreh, wieder Sport zu machen und welche Sportart passt am besten?
Für Corinna Kinnen aus Neviges ist der Fall klar: Nordic Walking. Gemeinsam mit Sylvia Kommnick leitet sie die Kurse, die der Nevigeser Turnverein anbietet. „Es ist ein tolles Ausdauertraining. Man hat die Möglichkeit, sich wieder an Sport heranzutasten“, erklärt sie.
Corinna Kinnen ist sich darüber im Klaren, dass manche Beobachter sich durchaus immer noch lustig machen über die Nordic Walker. Völlig zu Unrecht. Der ganze Körper wird trainiert und — im gesunden Bereich — auf Touren gebracht. „Es ist zudem eine ideale Möglichkeit für Menschen, die beispielsweise unter Bluthochdruck, Rückenschmerzen, Diabetes oder Osteoporose leiden“, erklärt sie.
Was neben der sportlichen Betätigung wichtig ist: Es bilden sich auch private Kontakte. „Die Menschen tauschen sich aus, schon während des Sports“, sagt die Trainerin. Was für viele den angenehmen Nebeneffekt hat, dass sie die Belastung nicht spüren.
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Mach doch mal mit
45 Minuten sind das Minimum, das die Gruppenteilnehmer verkraften sollten. Dann setze der gute Trainingseffekt ein. Ganz wichtig: Wer diese Disziplin anfängt, sollte auf korrekte Ausführung achten. „Die Technik ist wichtig. Anleitung muss anfangs sein“, sagt Kinnen. Und wenn Gruppenteilnehmer nicht so hundertprozent in der Lage sind, sich mit den Stöcken zu bewegen, suchen die Trainerinnen nach Möglichkeiten, wie’s am besten funktioniert.
Die Montagsgruppe läuft von 8.30 bis 10 Uhr. Sie wird von älteren Mitgliedern und Rentnern ebenso genutzt wie von Schichtarbeitenden. Der Dienstagabend gehört den Berufstätigen, wenn auch nicht komplett. So richtig eng sieht das niemand. Zehn bis 15 Mitglieder beteiligen sich im Schnitt, manche gehen auch in beiden Gruppen mit. Übrigens: Mit in vorderster Reihe ist ein 89-jähriger Sportler, gleichzeitig Gründungsmitglied der Nordic-Walking-Gruppen.
Per Telefon oder E-Mail wird der Startort bekannt gegeben. Für Anfänger gibt es die Möglichkeit, sich Stöcke zu leihen. „Später empfehlen wir, dass die Teilnehmer sich selbst welche anschaffen“, erklärt Corinna Kinnen.