Wanderung: Kinder entdecken die Faszination am Wegesrand
Wanderung durch den Schlupkothener Steinbruch.
Wülfrath. Eine etwa 20-köpfige Gruppe wanderte am Samstagnachmittag durch den Schlupkothener Steinbruch. Es fand wieder eine vom Zeittunnel organisierte geführte Wanderung speziell für Kinder durch das größte Kalksteinabbaugebiet Europas statt.
„Etwa ein bis zwei Mal im Monat bieten wir diese Führungen an“, sagt Martina Mindermann, freie Mitarbeiterin im Zeittunnel und Führerin der Wanderungen.
Es sind immer andere Teilnehmer dabei, die sich für die Geschichte des Schlupkothener Bruchs interessieren. Die Eltern dürfen ihre Kinder selbstverständlich begleiten. Daher sollten sich pro Wanderung nicht mehr als zehn Kinder anmelden, damit die Gruppe übersichtlich bleibt. Mit neun Kindern war sie an diesem Samstag also gut ausgelastet.
Zum ersten Mal fand die Veranstaltung im vergangenen Frühjahr statt, in dieser Saison war dieses Wochenende nun auch der letzte Termin, da der Zeittunnel ab jetzt den Winter über geschlossen bleibt. Ob und wann sich die Türen wieder öffnen, wird im November geklärt.
Martina Mindermann hat Geologie studiert, das Interesse für den Kalkstein kam mit dem Studium, und nun teilt sie ihr Wissen regelmäßig mit den Kindern und Erwachsenen.
Auf der Wanderroute gibt es verschiedene Aussichtspunkte, an denen die Gruppe Halt macht und Martina Mindermann etwas zum Kalksteinabbau in Wülfrath erzählt. Ihre Führungen sind chronologisch aufgebaut, sie beginnt mit der Zeit im Devon vor etwa 400 Millionen Jahren, erzählt ebenfalls über die industrielle Geschichte bis hin zur heutigen Zeit.
Die Führung geht über den Erlebnispfad und beginnt mit der Untersuchung von Kalksteinen am Rand des Weges. Sie erklärt wie der Stein entstanden ist, wie es zu den Abbruchrändern kommt und wie das kalkhaltige Wasser die Löcher in den Steinen wieder füllt.
Die Teilnehmer hören interessiert zu, die Kinder dürfen selbst die Steine noch mit der Lupe inspizieren. Besonders beeindruckt die Zuhörer, dass es früher an der Stelle ein Riff gegeben haben muss, das den Kalkstein erschaffen hat.
„Ich fand es interessant, wie die Hohlräume in den Kalksteinen wieder zuwachsen“, sagt Davide (8) aus Unterbach. Auch seinem Freund Jonathan (8) gefallen die Erklärungen. Dass sie die Steine selbst noch untersuchen durften, gefällt ihnen auch. Die beiden Jungs sind dabei, weil sie die Gegend schön finden und Wanderungen mögen, sagen sie.
Auch Familie Raucamp mit Tochter Corinna (8) ist dabei. „Wir hoffen, schöne Einblicke in die Natur zu bekommen und interessieren uns dafür“, sagen Corinnas Eltern. Sie freute sich am Anfang der Wanderung noch nicht so ganz. „So mittel“, sagt sie. Dann hat sie aber selbst Steine gefunden, an denen man Kalkkristalle sehen konnte. Diese Kristalle sind Mineralien, aus denen der Kalkstein besteht. Nun hörte Corinna auch aufmerksam zu, was ihr zusätzlich noch dazu erklärt wurde.