Weihbischof eröffnet Wallfahrt
Zahlreiche Gläubige zog es gestern in den Mariendom.
„Pilgern, das ist eine Begegnung mit Gott, ein Weg zu Gott“, sagt Bruder Frank Krampf, Wallfahrtsleiter und Pfarrer der katholischen Kirchengemeinde Maria, Königin des Friedens. Nach wie vor zieht es jedes Jahr tausende von Pilgern nach Neviges zum Gnadenbild der Mutter Gottes, darunter die großen Wallfahrten von Kroaten, Polen, Schlesiern und Dülmern.
Gestern eröffnete der Kölner Weihbischof Dominikus Schwaderlapp im voll besetzten Mariendom die 334. Wallfahrt mit einem Pontifikalamt, das musikalisch vom Pfarr-Cäcilien-Chor unter anderem mit der Missa brevis in G von Wolfgang Amadeus Mozart gestaltet wurde. Schwaderlapp stellte Maria als Urbild der Zeugenschaft Gottes dar: Die Gottesmutter gehe den Menschen voran im Glauben („Glauben bedeutet, Gott mehr zu vertrauen als dem eigenen Verstand“), in der Treue zu Gott, und im Gebet.
Neben zahlreichen auswärtigen Besuchern der Messe fanden sich auch viele Nevigeser: „Die Wallfahrtseröffnung gehört für uns einfach dazu“, meinte eine Gottesdienstbesucherin.
Wallfahrt werde heute oft mit einer großen Pilgerreise gleichgesetzt, meint Bruder Dietmar Brüggemann, Hausoberer des Nevigeser Franziskanerklosters. Doch nicht jeder könne eine solche Reise unternehmen, sei es aus gesundheitlichen oder anderen Gründen: „Es muss aber nicht immer etwa der Jakobsweg nach Santiago de Compostela sein.“ Ein neues Angebot der Franziskaner ist daher „Pilgern im Alltag“, bei der die Teilnehmer mit Themen wie „Der Sehnsucht Raum geben“ oder „Heimkehren“ zur Ruhe kommen oder Antworten auf ihre Fragen finden können.
Auch der „Pilger-Oasen-Tag“, ein Angebot für Einzelpilger, Suchende, Erschütterte und die „Wallfahrt nach Feierabend“ die Bruder Othmar Brüggemann, Vorgänger Bruder Franks im Amt des Wallfahrtsleiters eingeführt hat, werden fortgesetzt.
Nach der Messe verkauften die Messdiener T-Shirts und Kappen, der Erlös war eigentlich für die Romfahrt der Messdiener vorgesehen. Nach dem verheerenden Erdbeben in Nepal beschloss die Gruppe allerdings, die Hälfte ihrer Einnahmen für Hilfsmaßnahmen in dem Himalaya-Staat zu spenden: „Wir haben Kontakt zu einem Mitbruder vor Ort“, berichtete Bruder Jakobus-Maria Raschko. Dieser werde durch die Spende direkt unterstützt.