Weinberg erhält ein neues Gesicht
Christoph Kraemer lässt beinahe alle denkmalgeschützten Häuser des Ensembles renovieren. Nur das Gebäude über dem Hardenberger Bach wird abgerissen.
Neviges. Vor zehn Jahren hatte Christoph Kraemer das Ensemble Weinbergstraße/Blücher von einer Nachlassverwaltung erworben. „Der Preis war günstig“, erinnert sich der Installateur- und Heizungsbaumeister und stellt fest: „Mein Ziel war es, das Denkmal zu erhalten und zu integrieren und den Rest abzureißen. Erste Sanierungsvorhaben wurden wieder verworfen. 2013 wurde ein umfassendes und ordentliches Konzept mit der Stadt und allen, die mitreden wollten, entwickelt.“ Nun ist das nicht ganz einfache Unternehmen einen Schritt weiter gekommen. Erste Baugenehmigungen liegen vor, allerdings wird nicht sofort gebaut.
Christoph Kraemer, Bauherr, über die idyllische Lage der künftigen Stadthäuser
„Jetzt wird jetzt eine solide Finanzierung ausgearbeitet. Es wäre schön, wenn es Ende des Jahres losgehen könnte“, so der Geschäftsführer der Langenberger Installationsfirma von Felbert. Die denkmalgeschützten Häuser Weinbergstraße 16 (das mit dem Durchgang) und Nummer 18 direkt am Hardenberger Bach werden renoviert. Angst vor Hochwasser hat der Bauherr nicht: „Das Haus hat keinen Keller, der volllaufen könnte. Im Jahr 1996 hatte es die letzte Überschwemmung gegeben, seitdem es bei Erbslöh ein Hochwasserrückhaltebecken gibt, ist nichts mehr passiert.“
Während das Fachwerkhaus direkt an dem fließenden Gewässer mit seinen 80 Quadratmetern eine Wohneinheit hergibt, könnten in dem verschieferten Nachbargebäude zwei oder drei entstehen. „Das wird sich ergeben, wenn es komplett entkernt ist“, gibt sich Christoph Kraemer abwartend.
Teilweise über den Bach erstreckt sich das Haus Blücherstraße 13. „Das ist nicht mehr zu sanieren, statisch ist es bedenklich“, musste der Handwerker feststellen. Das und die Nachbarhäuser werden deshalb abgerissen.
Der Mühlheimer Architekt Johannes Krämer hat für das 1400 Quadratmeter große Areal die Pläne für zwei Stadthäuser mit Eigentumswohnungen in den Größen von 65 bis 140 Quadratmetern fertig. „Direkt am Wasser gelegen, da beginnt die Naherholung vor der Haustüre“, schwärmt der Bauherr von der idyllischen Lage, die trotzdem mit der Altstadt und dem Bahnhof in der Nachbarschaft sehr zentral ist.
Der Eingriff in die historische Bausubstanz und die damit verbundenen Neubauten haben den Segen der Unteren Denkmalbehörde der Stadt Velbert erhalten. „Das Werkstattgebäude über dem Bach ist abgängig, es wird eine ganz neue Situation dort geben“, bestätigt der städtische Denkmalschützer Rainer Helfers. „Uns war es wichtig, dass sich die Neugestaltung an die verbleibenden Bauten anpasst, zum Beispiel mit der Höhe der Dächer.“
In die Umgestaltung des Weinbergs investiert Bauherr Christoph Kraemer etwa 3,5 Millionen Euro. Die Preise der künftigen Eigentumswohnungen bewegen sich zwischen 2600 und 2700 Euro pro Quadratmeter.