Wülfraths beste Vorleserin heißt Meike Schäfer
Beim Stadtentscheid des Vorlesewettbewerbs setzte sich die Elfjährige gegen fünf andere Schüler durch.
Wülfrath. Sie überzeugte die fünfköpfige Jury und das Publikum aus Klassenkameraden, Familie und Freunden ganz besonders: die elfjährige Meike Schäfer. Über den Sieg war sie sichtlich erfreut: Während sie von ihren Klassenkameradinnen herzlich umarmt und beglückwünscht wurde, konnte sie das breite Lächeln auf ihrem Gesicht kaum verbergen. Ein bisschen Erleichterung war mit Sicherheit auch dabei: „Vor dem Lesen bin ich meistens sehr aufgeregt. Währenddessen geht es aber“, verriet die diesjährige Siegerin für Wülfrath des bundesweiten Vorlesewettbewerbs.
Der Stadtentscheid wurde gestern zum 59. Mal ausgetragen. Sechs Schüler der weiterführenden Schulen in der Kalkstadt nahmen teil. Sie gingen zuvor als Sieger der jeweiligen Schulwettbewerbe hervor. Im Stadtentscheid werden die Schüler auf Textverständnis, Lesetechnik und Textgestaltung beim Vorlesen eines selbst ausgewählten und eines fremden Textes geprüft und anschließend von einer unabhängigen Jury bewertet.
Lea Hoffärber machte den Anfang. Mit einem kurzen Abschnitt aus dem ersten Teil der Pferderoman-Reihe „Sternenschweif“ von Linda Chapman erzählt sie die Geschichte von einem Mädchen, das endlich ihr eigenes Pony bekommt. Auch Tayra Kalweit hat sich für eine Pferde-Geschichte der Autorin Linda Chapman entschieden, diesmal handelt es sich jedoch um die „Sternenfohlen“-Reihe, aus der sie sich einen Ausschnitt des siebten Bandes ausgesucht hat.
Von Joel Destani wurde das Publikum auf eine spannende Verbrecherjagd der „Drei Fragezeichen“, geschrieben von Kari Erlhoff, mitgenommen. Fantasievoll wurde es schließlich mit dem von Laura Niwzol vorgetragenen Text, der aus dem Buch „Das magische Baumhaus“ von Mary P. Osborne stammt. Und auch etwas Schauriges war dabei: Elia Lory las aus dem letzten Band der „Gänsehaut“-Reihe des erfolgreichen Kinderbuchautoren R. L. Stine. Siegerin Meike Schäfer hatte sich hingegen ein Buch mit drei starken weiblichen Protagonisten ausgesucht: „Club der Heldinnen“ heißt das Werk von Nina Weger, aus dem sie ausdruckvoll vortrug. „Es ist spannend und vor allem lustig“, begründet sie ihre Wahl.
Spannend war auch ihr Textausschnitt: Ein Orkan hat das Internat „Matilda Imperatix“ für Mädchen mit ganz besonderen Talenten verwüstet, und nun drohen fiese Lehrer, die Schule zu schließen. Vor allem die Dialoge zwischen Schulleiterin und Lehrern des Internates trug sie mit viel Ausdruck vor. Auch der ihr unbekannte Text, den Medienwelt-Leiterin Ina Reßler für den Wettbewerb ausgesucht hatte, bereiteten der Elfjährigen keine Probleme: Sie las ihn flüssig und lebendig vom Blatt.
Mit einem Buchgutschein und einer Einladung zum Kreisentscheid durfte Meike Am Ende hochzufrieden nach Hause gehen. Den Gutschein kann sie gut gebrauchen: „Ich lese jeden Tag abends im Bett“, sagte sie. Der erste stellvertretende Bürgermeister, Wolfgang Preuß, war über die Teilnahme sehr erfreut. „Ich bewundere euch“, sagte er zu den Schülern — und schenkte jedem einen Leseausweis.