Weniger Arbeit für Beratungsstelle für Familien
Seit 20 Jahren gibt es die Einrichtung. Die Bilanz für 2014 fällt positiv aus.
Wülfrath. Die Beratungsstelle für Eltern, Kinder und Jugendliche der Bergischen Diakonie Aprath hat ihren Jahresbericht für 2013 vorgelegt. Dort zieht sie eine überwiegend positive Bilanz ihrer Arbeit im vergangenen Jahr, welches das 20. Jahr seit der Gründung markierte.
Die Erziehungsberatungsstelle ist neben Wülfrath auch für Heiligenhaus zuständig und bietet ein breites Spektrum an Hilfsangeboten von Erziehungsberatung über Förderung bei Lernschwächen oder Sprachschwierigkeiten bis zur psychologischen Betreuung von Kindern mit sozialen Problemen. Ein Schwerpunkt ist die Hilfe für Familien, die über die üblichen Zugänge in der Fallarbeit nicht erreicht werden, ein anderer die Prävention.
Nach einem kontinuierlichen Anstieg von 2010 bis 2012 ist die Gesamtzahl der Beratungsfälle und Beratungsstunden sowohl in der Prävention als auch in der Einzelfallhilfe 2013 zurückgegangen. So wurden 2013 insgesamt 379 Einzelfälle behandelt, von denen 297 abgeschlossen werden konnten.
Der Rückgang sei auf das Ausscheiden von zwei Mitarbeiterinnen zurückzuführen. Einige Neuanmeldungen hätten erst im Frühjahr 2014 bearbeitet werden können. Trotzdem verweist die Diakonie darauf, dass die Wartezeit sonst in 90 Prozent aller Fälle mit zwei bis vier Wochen relativ kurz sei.
Die Zielgruppe der Beratungsstelle sind keineswegs nur familiäre Härtefälle aus sozialen Brennpunkten. Die älteren Kinder und Jugendlichen verteilen sich relativ gleichmäßig über alle weiterführenden Schulformen, nur 20 Prozent der betroffenen Familien beziehen Sozialleistungen. Viel mehr spielt das Alter eine Rolle: mit 114 Kindern besuchen gut ein Drittel aller Betroffenen die Grundschule, weitere 52 eine Kindertageseinrichtung.
Der Anteil der sehr jungen „Kunden“ sei 2013 sogar gestiegen, was auf verbesserte Kooperationen der Diakonie mit den betreffenden Einrichtungen zurückzuführen sei. Besonders Mädchen werden neuerdings besser erreicht, so dass ihr Anteil über alle Altersgruppen (bis 27 Jahre) inzwischen bei fast 50 Prozent liege. Gut ein Viertel der Familien hatte einen Migrationshintergrund.
Neben der Einzelfallberatung hat die Beratungsstelle auch 2013 wieder eine Reihe von ein- und mehrtägigen Fortbildungen und Informationsveranstaltungen für Lehrer, Erzieher und Eltern durchgeführt. Schaffung von „Multiplikatoren“ nennt sich das, was der Prävention und der Fallakquise dient. Insgesamt konnten 572 „Multiplikatoren“ erreicht werden, was einen leichten Rückgang gegenüber 2012 bedeutet.
Die Diakonie betont, dass Kooperationen und Vernetzung eine wichtige Rolle bei ihrer Zielerreichung spielen. So konnten 2013 mehrere Einzelveranstaltungen durch Kooperation realisiert werden. Mit der Realschule Wülfrath wurde das Projekt „Reiz und Gefahr“ angeboten, das sich mit den neuen Medien befasste. In der Grundschule Lindenheide gab es nach langer Zeit wieder eine Fördergruppe zur Prävention von Rechenschwäche.
Weitere Themen für Informationsveranstaltungen waren „Wut im Bauch“, „Eifersucht und Geschwisterrivalität“ und „Stopp den Mob“ (Mobbing).