Wülfrath Wie wird der ehemalige Sportplatz bebaut?

Wülfrath · Bei der Jahreshauptversammlung des BV Düssel war die Bebauung des ehemaligen Sportplatzes ein Kernthema – der Vorstand wurde neu gewählt.

Auch Bürgermeister Rainer Ritsche (rechts vorne) zählte zu den Gästen der Jahreshauptversammlung im Herva.

Foto: Bürgerverein Düssel

An der Jahreshauptversammlung des Bürgerverein Wülfrath-Düssel nahmen rund 45 Mitglieder und Ehrengäste teil. Nach der wie immer obligatorischen Gulaschsuppe im Hevra und der Begrüßung der Ehrengäste, unter anderem Bürgermeister Rainer Ritsche, Technischer Dezernent Stefan Holl sowie die Vorsitzenden der befreundeten Bürgervereine Flandersbach und Wülfrath und der Mitglieder durch den Vorsitzenden Thomas Kaulfuß ging es gleich zur Sache: Stefan Holl erläuterte anhand einer Präsentation die geplante Bebauung des Düsseler Sportplatzes.

Technischer Dezernent erläutert die drei Planungsvarianten

Nach einer kurzen Einführung durch die lange Geschichte einer geplanten Bebauung ging der Technische Dezernent auf die Probleme bei der geplanten Bebauung und die drei Planungsvarianten ein: Zum Boden und zum Artenschutz gibt es je ein Gutachten aus 2017. Das Bodengutachten hat ergeben, dass lediglich an zwei Stellen kritische Belastungswerte gefunden worden sind, dass man aber allein schon aus Hochwasserschutzgründen aller Voraussicht nach eine Aufschüttung um zwei Meter vornehmen muss.

Zur direkt angrenzenden Düssel muss ein Schutzstreifen – unabhängig von der geplanten Aufschüttung – von zehn Metern eingehalten werden. Zur Erschließung des Geländes von der Tillmannsdorfer Straße hatte Straßen NRW erhebliche Bedenken zur ursprünglich geplanten Erschließung in der Kurve der Tillmannsdorfer Straße. Das dritte Problem ist der vorhandene Kanal, der durch die geplante Bebauung eventuell verlegt werden muss. Eine vorzeitige Verlegung beziehungsweise Erneuerung belastet die Wirtschaftlichkeitsberechnung der drei bekannten Varianten mit einem Betrag in Höhe von rund 125 000 Euro an.Stefan Holl betonte, dass aus Sicht der Stadt und auch aus Sicht der Steuerzahler die Variante 3 ohne Kanalverlegung und Bau von vier Mehrfamilienhäusern mit je neun Wohneinheiten sowie zwei Mehrfamilienhäuser mit je sechs Wohneinheiten zu bevorzugen ist.

GWG sollte Objektentwicklung
am Sportplatz übernehmen

In der anschließenden Diskussion wurde insbesondere die Darstellung der in der Variante 3 geplanten Bebauung als „Kasernen“ bezeichnet. Der Technische Dezernent musste mehrfach darauf hinweisen, dass diese Darstellung lediglich eine symbolhafte Darstellung sei und in keiner Weise die tatsächliche Bebauung wiedergeben würde. Dies hänge dann von dem noch aufzustellenden Bebauungsplan und der Frage ab, wie ein Architekt oder auch Bauträger die Möglichkeiten der Bebauung umsetzen würde. Aus der Zuhörerschaft kam auch der Vorschlag, die Bebauung ähnlich wie in der Düsseler „Bonbonsiedlung“ – Bebauung an der Wasserburg – zu gestalten. Auf Nachfrage erläuterte er, dass ihm am liebsten wäre, wenn die GWG, mit der man schon Gespräche führen würde, die Objektentwicklung für den Düsseler Sportplatz übernehmen, denn dann hätte man als Stadt Einfluss auf die Art und Weise der Bebauung und auch auf die Mietpreisgestaltung.

Intensiv diskutiert wurde auch die verkehrliche Anbindung sowohl im Individualverkehr als auch im ÖPNV. Hier verwies Stefan Holl auf die allseitigen Bemühungen zur Verbesserungsversuche und -vorschläge, doch letztlich seien der Stadt allein schon aus finanzieller Sicht die Hände gebunden. Er hoffe auf die Petition des BUND, die auch vom Bürgerverein Wülfrath-Düssel mitunterzeichnet worden ist.

Zum Abschluss betonte Stefan Holl, dass der Aufstellungsbeschluss für den Bebauungsplan Sportplatz Düssel erst nach einem Gespräch – terminiert für Donnerstag – mit dem Vorstand des BV Düssel erfolgen wird und einen Zeitraum von etwa zweieinhalb bis drei Jahren in Anspruch nehmen würde. Erst danach könne man im Rahmen der Einzelbaugenehmigungen in die Feinplanung, sprich Ausgestaltung der eigentlichen Bebauung, einsteigen.

In seinem Grußwort bedankte sich Rainer Ritsche für das Engagement des Bürgervereins Wülfrath-Düssel und hob besonders Peter Delvos, den Schöpfer der bemalten Verteilerkästen im Dorf, des Neuanstrichs der Bänke im Düsseler Feld sowie der neuen Papierkörbe an diesen Bänken – Gemeinschaftsaktion von BV Düssel/Peter Delvos und Stadt Wülfrath – und sein persönliches Engagement hervor.

Posten des Geschäftsführers konnte nicht besetzt werden

Nach der Verabschiedung des scheidenden Geschäftsführers Stefan Schneider trat der Vorstand zurück und der Vorstand wurde neu gewählt: Thomas Kaulfuß, einziger Kandidat zum Vorsitzenden, wurde einstimmig wiedergewählt. Ebenfalls einstimmig wiedergewählt wurde Monika Schnitzler als Kassiererin sowie als Beisitzer Udo Switalski, Stefan Schneider als Internetkümmerer, Reinhart Hassel sowie als „Neuling“ Meinolf Franke als Veranstaltungsmanager. Für den vakanten Posten des Geschäftsführers fand sich leider kein Kandidat. Thomas Kaulfuß erläuterte, dass der Verein zwar weiterhin handlungsfähig sei, er aber ein Rechtsgutachten einholen wird, wie sich der Verein verhalten muss, falls sich nach Ablauf eines Jahres kein neuer Geschäftsführer oder eine neue Geschäftsführerin findet. Denkbar, so Thomas Kaulfuß, sei dann auch eine erforderliche Auflösung des Bürgervereins Wülfrath-Düssel. Doch so weit soll es nicht kommen. Der BV Düssel nimmt gerne Bewerbungen als Geschäftsführer an. Die Aufgaben sind auf der Internetseite nachzulesen: