Wülfrath: Auf einen Kandidaten einigen

Abwahl von Bürgermeisterin Barbara Lorenz-Allendorff ist gescheitert. Aber: CDU und SPD können sich vorstellen, dass sie sich auf eine Person einigen, denn 2009 gibt es keine Stichwahl mehr.

Wülfrath. "Wir sind nie auf Machtkämpfe aus gewesen. Wir müssen jetzt sehen, wie es in Wülfrath weitergeht. Die Stadt darf nicht den Bach runtergehen", sagt Gerd Rammes, Fraktionsvorsitzender der CDU nach dem gescheiterten Abwahlantrag. 18 Unterschriften wären benötigt worden, um das Verfahren einzuleiten, das Bürgermeisterin Barbara Lorenz-Allendorff aus dem Amt gehoben hätte. Es waren letztlich nur zwölf Stimmen, die für den Abwahlantrag votierten.

"Ich habe viele Blumen und kleine Geschenke ins Rathaus geschickt bekommen", sagte am Freitag zur Pressekonferenz eine entspannte Bürgermeisterin. Die Bürgermeinung ist indes gespalten. Pro und contra Lorenz-Allendorff. Der abgelehnte Abwahlantrag ist Stadtgespräch.

"Wir brauchen für die nächste Kommunalwahl eine exzellente Persönlichkeit für das Amt des Bürgermeisters", sagt Rammes. "Sie muss Durchsetzungskraft haben, schwierige Entscheidungen umsetzen können. Sie muss Dinge wie das Haushaltssicherungskonzept sicher beherrschen."

Die CDU sei bereit, sich auch auf einen Kandidaten, der nicht aus CDU-Reihen stammt, sondern in den Reihen der Sozialdemokraten zu finden wäre, zu einigen. "Nur ein Wülfrather Urgestein sollte es nicht sein", sagt Rammes. Es gebe schon Namen. "Wir wollen uns ernsthaft auf einen Kandidaten einigen. Aber für uns kommt einfach nicht jeder in Frage", stellt Rammes klar.

"Wir haben noch keinen Kandidaten", sagt Manfred Hoffmann, Fraktionsvorsitzender der SPD, "wir wollen aber Ende 2008 oder Anfang 2009 einen Kandidaten präsentieren." Der müsse alles vereinigen. Erstklassiger Verwaltungsfachmann, bodenständig, aber nicht zu sehr mit der Stadt verwoben. "Es muss einfach ein guter Mann sein. Einer vom Schlag eines Heinrich Stangs", so Hoffmann. Stang war Kreisdirektor gewesen.

Dass sich die Parteien auf einen Kandidaten verständigen, hat einen Grund. Zur Kommunalwahl 2009 wird es keine Stichwahl mehr geben. Die einfache Mehrheit reicht. Ein gemeinsamer Kandidat mache da Sinn.

"Es geht nicht um die Person von Lorenz-Allendorff, dass sie Fehler macht. Da stehen ja noch andere Leute aus der Verwaltung dahinter", sagt Hoffmann.