Erlebnis: Nach der Hochzeit zum Papst
Lintorfer Brautpaar erhielt bei einer Audienz im Vatikan in einer Ehrenloge persönlich den Segen von Benedikt XVI.
Lintorf/Vatikanstadt. Gleich zwei Träume haben sich für Vanessa und Michael Wiesenhöfer in diesem Sommer erfüllt. Der Erste wurde an ihrem Hochzeitstag wahr. Der 18. August wurde genau das, was er immer sein sollte. Der schönste Tag in ihrem Leben. Der zweite Traum erfüllte sich wenig später - in den Flitterwochen. Die führten das Paar aus Lintorf nach Rom. Und nicht nur das. Dort, genauer im Vatikan, begegneten sie einem besonders prominenten Gratulanten: Papst Benedikt XVI.
"Ja sagen kann jeder", dachten sich die Lintorfer. Doch für den Vatikan als Ziel der Hochzeitsreise entscheiden sich nur die Wenigsten. "Frisch Vermählte können bis drei Monate nach ihrer Hochzeit einen speziellen Segen vom Papst empfangen", erläutert Michael Wiesenhöfer. Dazu müssen sie zur Audienz anreisen. Und was normalerweise eine Massenveranstaltung für Pilger ist, gestaltet der Vatikan allwöchentlich zu einem besonderen Ereignis für Brautpaare: Sie erhalten Plätze in einer Ehrenloge und sind dem Papst viel näher als andere.
Schon Wochen vor der Hochzeit hatten die Wiesenhöfers von dieser Möglichkeit erfahren und ein spezielles Formular zur Anmeldung nach Rom geschickt. Was genau auf sie zukommen würde, ahnten sie da noch nicht. Nach einem wunderschönen Hochzeitstag in St. Anna ging es also in die Flitterwochen. Und schließlich standen sie auf dem Petersplatz.
"Immer wieder gratulierten uns wildfremde Menschen", erinnert sich das Paar schmunzelnd. Kein Wunder, war es doch als Brautpaar unschwer erkennbar. In Hochzeitskleid und -anzug sollten sie erscheinen, so war ihnen mitgeteilt worden. So wurden sie gleich von einem Zeremonienmeister beiseite genommen und in die Loge geführt. "Mit uns waren noch 15 andere Brautpaare in der Ehrenloge", so Wiesenhöfer. Das ist ungewöhnlich. Denn außerhalb der Ferien melden sich üblicherweise zehnmal so viele Paare an. Die Lintorfer verfolgten die Audienz. Und dann, irgendwann, erhob sich der Papst und ging auf sie zu.