Die Formation Minestrone feiert gerade großen Erfolg mit seinem „Käpt’n Sharky“-Musical. Fokussiert sich das Ensemble jetzt auf Kinder?
Wülfrath Ensemble hat große Pläne für das Jahr 2020
Interview Sandra Leidig-Diekmann vom Theater Minestrone spricht über den Erfolg des Musicals „Käpt’n Sharky“, die Inszenierung des Preußler-Klassikers „Die kleine Hexe“ und geplante Projekte.
Sandra Leidig-Diekmann: Ein klares „nein!“, Minestrone wird an dem Konzept, Kinder- und Erwachsenenstücke im Wechsel zu inszenieren, festhalten. Wir waren im Frühjahr 2019 bereits auf der Suche nach dem nächsten Stück für Erwachsene, sich durch den Arbeitskreis „Kulturelle Teilnahme“ aus der Armutskonferenz das Angebot kam, dass Minestrone eingekauft werden soll für das Projekt „Danke, der Film war schön“. Wir haben uns im gesamten Ensemble abgestimmt und entschieden, mitzumachen, auch wenn wir damit die nächste Produktion für Erwachsene zurückstellen müssen.
Nach dem Musical probieren die Minestrones sich jetzt an einem Klassiker. Warum ist die Wahl auf die „Kleine Hexe“ gefallen?
Leidig-Diekmann: Wir haben uns bei der Stücksuche für das Projekt „Danke, der Film war schön“ an Kinderbuchklassikern orientiert und die Wahl fiel schnell in Abstimmung mit der Theaterpädagogin Ute Kranz, die sofort tolle Ideen hatte, wie sie das Thema des Buches unseren jungen Zuschauern vermitteln kann, schnell auf „Die kleine Hexe“. Ausschlag gebend war vor allem, dass die kleine Hexe eine gute Hexe werden will und überlegt, wie sie den Menschen um sich herum helfen kann.
Wie viele Darsteller
spielen mit?
Leidig-Diekmann: Acht Erwachsene und neun Jugendliche.
Seit wann wird geprobt? Und welche Schwerpunkte werden gesetzt?
Leidig-Diekmann: Die kleine Hexe ist ein Schauspiel. Die Inszenierung wird musikalische Elemente enthalten, aber nicht in dem Maße wie in „Käpt‘n Sharky“. Da in dem Projekt Kinder an Theater herangeführt werden sollen, erfolgen beispielsweise Umbauten für die Zuschauer transparent, das heißt, Theater machen wird sichtbarer. Die Textvorlage verwendet für Umbauten das Wort ‚Verwandlung’, so dass wir hier nah an der Intention des Autors arbeiten.
Wie wird der Rabe
„Abraxas“ dargestellt?
Leidig-Diekmann: Durch einen Schauspieler. Möglicherweise wird darauf in einem Prolog eingegangen, das hängt aber von der Gesamtlänge der Inszenierung ab.
Wer ist für Kostüme, Kulisse und Regie verantwortlich?
Leidig-Diekmann: Prinzipiell ist für Ausstattung und alle Arbeiten hinter der Bühne das gesamte Ensemble verantwortlich. Bei Fragen zu Kostüm und Maske wird es dabei von mir angeleitet, das Bühnenbild baut im Schwerpunkt Uwe Bentz. Die Requisiten behält Wolfgang Reuter im Blick. Das Ensemble kümmert sich ebenso um Catering, Werbung und Öffentlichkeitsarbeit. Regie führt erneut Daniel Diekmann, wobei alle Darsteller ihre eigenen Ideen und Vorstellungen in die Inszenierung mit einbringen.
An wen richtet sich
die Aufführung?
Leidig-Diekmann: Wir werden vier geschlossene Vorstellungen spielen, die von den Kita-Kindern im Vorschuljahr und Ogata-Kindern des ersten und zweiten Schuljahrs besucht werden. Zuvor werden sie durch Ute Kranz auf den Theaterbesuch vorbereitet. Ebenfalls wird es in den Osterferien ein Theatercamp geben, in dem Grundschüler selbst ein Ministück zum Thema ‚Die kleine Hexe’ mit Ute Kranz entwickeln können. In enger Abstimmung zwischen Regisseur und Theaterpädagogin werden Elemente aus dem Stück in die theaterpädagogische Vorbereitung einfließen und die Partizipation der Zuschauer zum Stück gestärkt. Zusätzlich zu den geschlossenen Veranstaltungen wird es an zwei Wochenenden im Mai auch öffentlichen Aufführungen geben.
Wie viel Geld konnte durch die Hexenpatenschaften erzielt werden, wie geht es weiter?
Leidig-Diekmann: Es wurden mehr als 200 Hexenpaten gefunden und ein Drittel der Kosten ist inzwischen zusammen gekommen. Weiterhin können Hexenpatenschaften in der Buchhandlung Rüger, und im Grünkorn unverpackt erworben werden. Die Aktion läuft noch bis zu den Osterferien, ich bin zuversichtlich, dass wir das schaffen.
Was steht beim Theater
Minestrone 2020 an?
Leidig-Diekmann: Erst einmal „Die kleine Hexe“, danach bereiten wir uns auf ein „Ministück“ vor, dass wir auch am Wülfrather Blaulicht-Tag im Sommer spielen wollen. Danach werden wir mit „Käpt’n Sharky“ und der „Kleinen Hexe“ weiter auf Tournee gehen und natürlich an der nächsten Produktion arbeiten – einer für Erwachsene und unsere Chilis werden sich auch einer neuen Herausforderung stellen.