Wülfrath: Dem unpassenden Möbel-Mix soll ein Ende bereitet werden
Parkschule: „Mitwachsendes Mobiliar“ ist das wünschenswerte Ziel im „Projekt 2008“.
Wülfrath. In Sachen Stühle und Tische sind die Klassen der altehrwürdigen Parkschule ein wahrer Gemischtwarenladen. "Vier, fünf unterschiedliche Tische in einem Klassenraum, verschiedene Materialien, Höhen und Breiten", skizziert Schulleiterin Dagmar Hirsch-Neumann die Ist-Situation. Klassenmöbel wurden in den vergangenen Jahren nicht im Block ausgetauscht oder erneuert. Vielmehr gab’s - wie auch in den anderen Schulen üblich - punktuelle Ergänzungen und Ersatzanschaffungen. Das Klassenraummobiliar haben Schulleitung, Schulpflegschaft und Förderverein zu ihrem "Projekt 2008" erklärt. Die Hintergründe erläutert Hirsch-Neumann im Gespräch mit der WZ.
Die Grundschule an der Parkstraße ist ein Sonderfall: Schließlich werden die Mädchen und Jungen dort jahrgangsübergreifend unterrichtet - von Klasse1 bis 4 sind Schüler in jeder Einheit. Allein das erfordert eine andere Ausstattung mit Stühlen und Tischen. "Früher war aus dieser Sicht das alte System übersichtlicher: Da konnten das Mobiliar einem Jahrgang halbwegs angepasst sein", weiß Hirsch-Neumann. Doch selbst das wäre heute so ohne weiteres nicht mehr möglich. "Die Größenunterschiede sind schon erheblich", sagt sie. Da kann ein Erstklässler noch sehr klein sein, oder aber schon den Wuchs eines Drittklässlers haben. "Auch darauf muss bei der Neuanschaffung von Möbeln Rücksicht genommen werden", befindet die Schulleiterin.
Alte Möbel, nicht passende Möbel - Möbel, die in der Summe keine lernfördernde Umgebung bieten: "Im Laufe der Zeit möchten wir das vorhandene Mobiliar gegen kindgerechtes, individuell anpassbares austauschen", haben sich die "Parkschüler" daher vorgenommen. Mitwachsende Stühle und Tische - das könnte der Trend sein, sagt Dagmar Hirsch-Neumann auf WZ-Nachfrage. So etwas sei heutzutage auch für den Schulbedarf erhältlich. Konkret ausgesucht hat man sich aber noch nichts. Da ist die Schule noch im Anfangsstadium.
"Peu à peu" soll der Austausch stattfinden. Letztendlich ist es auch eine Frage der Finanzierung. Hirsch-Neumann schätzt, dass pro Lernplatz 150 Euro investiert werden müssen - in der Summe also etwa 15000 Euro. Geld, das nicht im Etat der Grundschule vorhanden ist. Daher wird bereits über neue Aktionen nachgedacht, um den Betrag in den kommenden Jahren stemm en zu können. Dass die Schule und deren Förderverein da durchaus erfinderisch und engagiert sind, haben sie zuletzt 2007 bewiesen, als sie die Neugestaltung des Schulhofes realisiert haben.
Finanzen Die Stadt hat keinen eigenen Etat für die Möbel-Ausstattung der Schulen. Ersatzbeschaffungen zum Beispiel werden vom Schul-Girokonto bezahlt. Im Klartext: Die Schulen müssen ihr Mobiliar im laufenden Betrieb "erwirtschaften".
Qualität Die Schulen können nicht "um die Ecke" beim Händler einkaufen. Stühle und Tische müssen diverse Standards hinsichtlich der Belastbarkeit und der Unbedenklichkeit zum Beispiel erfüllen. Die Bestellung nimmt schließlich das Schulverwaltungsamt vor.